Einleitung
Osimertinib (Handelsname Tagrisso) ist seit März 2016 in Deutschland zur Behandlung von fortgeschrittenem Lungenkrebs mit einer T790M-Mutation des epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptors zugelassen. Der Wirkstoff kommt für erwachsene Patientinnen und Patienten infrage, bei denen besondere Veränderungen der Krebszellen zu einem beschleunigten Tumorwachstum führen können.
Seit Juni 2018 ist Osimertinib auch zur Erstbehandlung von fortgeschrittenem Lungenkrebs mit aktivierenden Mutationen des epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptors zugelassen. Mehr zu den Vor- und Nachteilen von Osimertinib für diese Personengruppe finden Sie hier.
Lungenkrebs entsteht durch die bösartige Neubildung von Zellen der Atemwege (). Deshalb spricht man auch von einem Bronchialkarzinom. Man unterscheidet hauptsächlich zwei Tumorarten:
- das kleinzellige Karzinom (englisch: small cell lung carcinoma, SCLC) und
- das nicht kleinzellige Karzinom (englisch: non small cell lung carcinoma, NSCLC).
Ein nicht kleinzelliges Karzinom wird operativ entfernt. Manchmal ist es dafür jedoch schon zu groß oder es hat bereits über das Blut- oder Lymphsystem Absiedlungen in anderen Körperregionen () gebildet. In diesem Fall spricht man von fortgeschrittenem Lungenkrebs.
Manche Menschen mit einem nicht kleinzelligen Lungenkrebs haben ein verändertes Eiweiß im Tumorgewebe, auch epidermaler Wachstumsfaktor-Rezeptor (englisch: epidermal growth factor receptor, EGFR) genannt. Der veränderte Rezeptor kann zum unkontrollierten Wachstum des Tumors beitragen. In solchen Fällen werden häufig Arzneimittel eingesetzt, die den veränderten Rezeptor blockieren sollen. Diese Mittel werden EGFR-Tyrosinkinase-Inhibitoren (EGFR-TKI) genannt. Bei einer speziellen , T790M, wirken diese Arzneimittel jedoch schlechter.
Der Wirkstoff Osimertinib soll speziell bei Patienten mit einer T790M-Mutation den veränderten Rezeptor blockieren und so das Tumorwachstum hemmen.