Einleitung
Sarilumab (Handelsname Kevzara) ist seit Januar 2025 für Kinder ab 2 Jahren mit aktiver juveniler idiopathischer Arthritis zugelassen. Der Wirkstoff kommt infrage, wenn vorherige Therapien nicht ausreichend wirksam waren oder nicht vertragen wurden.
Die rheumatische Gelenkerkrankung bei Kindern, auch als juvenile idiopathische Arthritis bezeichnet, ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die Innenhaut der Gelenke angreift und dort Entzündungen auslöst. „Idiopathisch“ bedeutet, dass die Ursache der Erkrankung unbekannt ist, als „juvenil“ wird die Zeit vor dem Erwachsensein bezeichnet.
Es gibt verschiedene Formen der juvenilen idiopathischen Arthritis. Sarilumab ist zugelassen für die:
- Oligoarthritis, die häufigste Form, bei der nur wenige Gelenke von einer Entzündung betroffen sind – meist das Knie-, Ellenbogen- oder Sprunggelenk. Sie tritt im 2. bis 4. Lebensjahr auf. Sarilumab wird hier nur bei der erweiterten Form eingesetzt, das heißt, dass mehr als vier Gelenke betroffen sein müssen.
- Polyarthritis, die zweithäufigste Form. Dabei sind fünf oder mehr Gelenke betroffen („poly“ bedeutet „viele“). Sie wird unterschieden in Rheumafaktor-negativ und Rheumafaktor-positiv. Der Rheumafaktor ist ein Antikörper im Blut. Die Rheumafaktor-negative Polyarthritis beginnt meist im 6. Lebensjahr und betrifft kleine sowie große Gelenke. Die Rheumafaktor-positive Polyarthritis beginnt zwischen dem 9. und 12. Lebensjahr und macht sich zunächst an den Fingergelenken bemerkbar.
Bei Kindern führt die Erkrankung meist zu Schwellungen und Überwärmung der Gelenke, später auch zu eingeschränkter Beweglichkeit oder Schmerzen bei Bewegung. Die Gelenksentzündungen können auch das Wachstum stören.