Upadacitinib (Rinvoq) bei Riesenzellarteriitis

Einleitung

Upadacitinib (Handelsname Rinvoq) ist seit April 2025 für Erwachsene mit Riesenzellarteriitis zugelassen.

Die Riesenzellarteriitis gehört zu den seltenen rheumatischen Erkrankungen. Sie ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das körpereigene die Blutgefäße (Arterien) angreift. Die Gefäße entzünden und verengen sich dann mit der Zeit und können weniger Blut transportieren. Besonders häufig ist die Arterie an der Schläfe und die Hauptschlagader mit ihren abzweigenden Blutgefäßen betroffen.

Symptome sind meist:

  • pulsierende Kopfschmerzen und einseitige Sehstörungen
  • eine empfindliche und bei Berührung schmerzende Kopfhaut
  • eine verdickte Schläfenarterie
  • Kieferschmerzen, vor allem beim Kauen

Meist erkranken Menschen ab dem 50. Lebensjahr, 80 Prozent sind zu Beginn der Erkrankung über 70 Jahre alt. Frauen sind deutlich häufiger betroffen als Männer.

Upadacitinib gehört zu der Gruppe der Immunsuppressiva. Diese sollen bei der Riesenzellarteriitis die abschwächen und die Erkrankung aufhalten.

Anwendung

Die empfohlene Dosis von Upadacitinib beträgt 15 mg als Tablette einmal täglich. Im Verlauf der mit Upadacitinib wird die mit langsam ausgeschlichen. Nach einem Jahr wird abgewogen, ob die mit Upadacitinib fortgesetzt wird.

Andere Behandlungen

Bei Erwachsenen mit Riesenzellarteriitis kommt eine mit oder die Kombination von mit Tocilizumab infrage.

Bewertung

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat 2025 geprüft, ob Upadacitinib für Erwachsene mit Riesenzellarteriitis im Vergleich zu oder und Tocilizumab Vor- oder Nachteile hat.

Um diese Frage zu beantworten, legte der Hersteller eine Studie mit Patientinnen und Patienten vor, für die eine alleinige mit infrage kommt und bei denen die Riesenzellarteriitis neu aufgetreten war. In der Studie konnten die Daten von insgesamt 224 Erwachsenen ausgewertet werden: 148 Personen wurden mit Upadacitinib behandelt und 76 bekamen ein . Zusätzlich erhielten alle Patientinnen und Patienten , das schrittweise ausgeschlichen wurde. Nach einem Jahr zeigten sich folgende Ergebnisse:

Welche Vorteile oder Nachteile hat Upadacitinib?

Es zeigten sich weder Vor- noch Nachteile von Upadacitinib.

Wo zeigte sich kein Unterschied?

Lebenserwartung: Hier gab es keinen Unterschied. 1 bis 3 von 100 Personen waren in beiden Gruppen gestorben.

Schwere Nebenwirkungen: Auch hier gab es keinen Unterschied, bei 24 bis 25 von 100 Personen traten schwere Nebenwirkungen auf.

Zudem zeigte sich kein Unterschied bei:

  • Therapieabbrüchen wegen Nebenwirkungen
  • Infektionen
  • schweren Infektionen

Welche Fragen sind noch offen?

Der Hersteller legte keine geeigneten Daten vor zu:

  • Remission (eine Remission einer Erkrankung bedeutet, dass nahezu keine Beschwerden mehr bestehen)
  • schwerer Erschöpfung ()
  • Gesundheitszustand
  • Krankheitsbeschwerden
  • gesundheitsbezogener Lebensqualität

Weitere Informationen

Dieser Text fasst die wichtigsten Ergebnisse des Gutachtens zusammen, das das IQWiG im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses () im Rahmen der Frühen Nutzenbewertung von Arzneimitteln erstellt hat. Der beschließt auf Basis der Gutachten und eingegangener Stellungnahmen über den Zusatznutzen von Upadacitinib (Rinvoq).

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Upadacitinib (Riesenzellarteriitis) – Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V. Dossierbewertung; Projekt A25-66. 12.08.2025. (IQWiG-Berichte; Band 2066); DOI: 10.60584/A25-66.

IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

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Über diese Seite

Erstellt am 15. August 2025

Nächste geplante Aktualisierung: 2028

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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