Tremelimumab (Tremelimumab AstraZeneca / Imjudo) mit Durvalumab (Imfinzi) bei Leberzellkrebs

Einleitung

Die Kombination der Wirkstoffe Tremelimumab (Handelsname Tremelimumab AstraZeneca / Imjudo) und Durvalumab (Handelsname Imfinzi) ist seit Februar 2023 für Erwachsene mit noch nicht behandeltem Leberzellkrebs zugelassen. Die Kombination kommt infrage, wenn der Leberzellkrebs fortgeschritten ist oder nicht operiert werden kann.

Leberzellkrebs (hepatozelluläres ) entsteht durch bösartige Veränderungen von Zellen der Leber. Anfangs macht sich ein Leberzellkrebs meist nicht bemerkbar. Erst im fortgeschrittenen Stadium treten häufig allgemeine Beschwerden auf wie Übelkeit oder Appetitverlust. Große Tumoren verursachen oft einen Druckschmerz im rechten Oberbauch. Außerdem kann der Bauch durch Ansammlung von Flüssigkeit anschwellen (Aszites).

Ein Leberzellkrebs lässt sich nur schwer behandeln. Er kann in seinem Wachstum bereits so weit fortgeschritten sein, dass der Krebs durch eine Operation nicht mehr geheilt werden kann. Dann wird in der Regel eine systemische eingesetzt, die im ganzen Körper wirken soll, um den Krebs aufzuhalten.

Oft haben Patientinnen und Patienten mit Leberzellkrebs auch eine , bei der die Leber zunehmend schlechter arbeitet. Wenn die fortgeschritten ist, kann auch ein Krebs nicht mehr optimal behandelt werden. Wie weit eine fortgeschritten ist, wird anhand des Child-Pugh-Scores mit A, B oder C beurteilt, wobei die Schwere der Erkrankung von A nach C zunimmt.

Tremelimumab und Durvalumab sind systemische Therapien und sollen die T-Zellen der Immunabwehr aktivieren, den Krebs angreifen und das Wachstum hemmen.

Anwendung

Tremelimumab (300 mg) und Durvalumab (1500 mg) werden beim ersten Mal zusammen als verabreicht. Dann wird die nur mit Durvalumab alle vier Wochen fortgeführt. Die dauert etwa eine Stunde.

Die wird beendet, wenn die Erkrankung fortschreitet oder zu starke Nebenwirkungen auftreten.

Andere Behandlungen

Bei erwachsenen Patientinnen und Patienten mit Child-Pugh A oder ohne kommt als Ersttherapie bei Leberzellkrebs Atezolizumab in Kombination mit Bevacizumab infrage. Bei Leberzellkrebs mit Child-Pugh B kommt eine bestmögliche, unterstützende Behandlung () infrage. Eine unterstützende Behandlung soll sich individuell an der Patientin oder dem Patienten orientieren und Beschwerden lindern sowie die Lebensqualität verbessern.

Bewertung

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat 2023 geprüft, ob Tremelimumab plus Durvalumab als Ersttherapie für Erwachsene mit Leberzellkrebs im Vergleich zu Atezolizumab plus Bevacizumab oder der unterstützenden Vor- oder Nachteile hat.

Der Hersteller legte dem IQWiG einen indirekten Vergleich vor. Die Resultate solch indirekter Vergleiche sind grundsätzlich weniger aussagekräftig als ein . In diesem Fall wurde in einer Studie Tremelimumab plus Durvalumab mit Sorafenib verglichen. In einer anderen Studie wurde Atezolizumab plus Bevacizumab mit Sorafenib verglichen. Die Daten waren nur für die Lebenserwartung verwertbar:

Wo zeigte sich kein Unterschied?

Lebenserwartung: Hier gab es keinen Unterschied.

Welche Fragen sind noch offen?

Der Hersteller legte keine geeigneten Daten vor zu:

  • Beschwerden
  • Gesundheitszustand
  • Gesundheitsbezogene Lebensqualität
  • Schwere Nebenwirkungen
  • Therapieabbrüche wegen Nebenwirkungen

Weitere Informationen

Dieser Text fasst die wichtigsten Ergebnisse der Gutachten zusammen, die das IQWiG im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses () im Rahmen der Frühen Nutzenbewertung von Arzneimitteln erstellt hat. Der beschließt auf Basis der Gutachten und eingegangener Stellungnahmen über den Zusatznutzen von Tremelimumab (Tremelimumab AstraZeneca / Imjudo) und Durvalumab (Imfinzi).

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Tremelimumab und Durvalumab (hepatozelluläres Karzinom) – Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V. Dossierbewertung; Auftrag A23-27, A23-30. 27.06.2023. (IQWiG-Berichte; Band 1585).

IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

Unsere Informationen beruhen auf den Ergebnissen hochwertiger Studien. Sie sind von einem Team aus Medizin, Wissenschaft und Redaktion erstellt und von Expertinnen und Experten außerhalb des IQWiG begutachtet. Wie wir unsere Texte erarbeiten und aktuell halten, beschreiben wir ausführlich in unseren Methoden.

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Über diese Seite

Erstellt am 03. Juli 2023

Nächste geplante Aktualisierung: 2026

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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