Axicabtagen-Ciloleucel (Yescarta) als Folgebehandlung bei fortgeschrittenem B-Zell-Lymphom

Einleitung

Axicabtagen-Ciloleucel (Handelsname Yescarta) ist seit Oktober 2022 für Erwachsene mit diffusem großzelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL) und für Erwachsene mit hochmalignem B-Zell-Lymphom (HGBL) zugelassen. Das Arzneimittel kann zur Folgebehandlung eingesetzt werden, wenn eine Chemoimmuntherapie als erste nicht ausreichend gegen den Krebs geholfen hat oder der Krebs innerhalb von zwölf Monaten wieder aufgetreten ist.

B-Zell-Lymphome gehören zu Krebserkrankungen des Lymphsystems. Sie entstehen durch eine unkontrollierte Vermehrung krankhaft veränderter weißer Blutzellen (Lymphozyten).

Lymphome werden meist zufällig entdeckt, bevor sie Beschwerden verursachen. Wenn Krankheitszeichen auftreten, handelt es sich meist um schmerzlose Vergrößerungen von Lymphknoten am Hals, in den Achselhöhlen oder in der Leistengegend.

Im fortgeschrittenen Stadium kann der Krebs auch Organe wie beispielsweise den Magen, das Zwerchfell, den Darm oder die Milz befallen.

Axicabtagen-Ciloleucel besteht aus genetisch veränderten körpereigenen Abwehrzellen, die die Krebszellen angreifen und den Krebs heilen sollen.

Anwendung

Axicabtagen-Ciloleucel wird aus den eigenen Abwehrzellen hergestellt: Die Zellen werden vor der Behandlung durch eine Blutabnahme gewonnen und dann im Labor genetisch verändert. Die veränderten Zellen werden über eine einmalige Transfusion in die Blutbahn zurückübertragen. Da sehr starke Nebenwirkungen auftreten können, muss die Patientin oder der Patient danach täglich für mindestens zehn Tage auf Symptome überwacht werden.

Vor jeder mit Axicabtagen-Ciloleucel wird gegeben. Es müssen außerdem Tocilizumab sowie eine Notfallausrüstung zur Verfügung stehen, um auf eine starke im ganzen Körper reagieren zu können.

Die Behandlung mit Axicabtagen-Ciloleucel erfordert eine als Vorbehandlung.

Andere Behandlungen

Patientinnen und Patienten mit fortschreitendem oder wieder aufgetretenem B-Zell-Lymphom (DLBCL oder HGBL) erhalten – wenn möglich – eine Induktionschemotherapie gefolgt von einer Hochdosischemotherapie. Diese Behandlung schädigt auch das gesunde , deshalb ist anschließend eine Stammzelltransplantation nötig. Dazu werden vor der Hochdosistherapie eigene Knochenmarkszellen entnommen. Ist das nicht möglich, kann eine von eines Spenders infrage kommen.

Bei Patienten und Patientinnen, für die eine Hochdosistherapie nicht infrage kommt, passt eine Ärztin oder ein Arzt die Behandlung individuell an. Im Rahmen dieser Behandlung kann Pola-BR oder Tafasitamab plus Lenalidomid eingesetzt werden.

Bewertung

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat 2023 geprüft, ob Axicabtagen-Ciloleucel als Folgebehandlung für Personen mit fortgeschrittenem B-Zell-Lymphom (DLBCL oder HGBL) im Vergleich zu anderen Therapien Vor- oder Nachteile hat.

Um diese Frage zu beantworten, legte der Hersteller jedoch keine geeigneten Daten vor.

Weitere Informationen

Dieser Text fasst die wichtigsten Ergebnisse der Gutachten zusammen, die das IQWiG im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses () im Rahmen der Frühen Nutzenbewertung von Arzneimitteln erstellt hat. Der beschließt auf Basis der Gutachten und eingegangener Stellungnahmen über den Zusatznutzen von Axicabtagen-Ciloleucel (Handelsname Yescarta).

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Axicabtagen-Ciloleucel (DLBCL und HGBL, Zweitlinie) – Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V. Dossierbewertung; Auftrag A23-66. 27.09.2023. (IQWiG-Berichte; Band 1645).

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Axicabtagen-Ciloleucel (DLBCL und HGBL, Zweitlinie) – Addendum zum Projekt A23-66 (Dossierbewertung); Auftrag A23-106. 01.12.2023. (IQWiG-Berichte; Band 1686).

IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

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Über diese Seite

Aktualisiert am 03. Januar 2024

Nächste geplante Aktualisierung: 2027

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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