Isatuximab (Sarclisa) bei multiplem Myelom

Einleitung

Isatuximab (Handelsname Sarclisa) ist seit Mai 2020 und April 2021 in unterschiedlichen Kombinationen mit anderen Wirkstoffen zur Behandlung eines multiplen Myeloms zugelassen. Das Medikament kommt für Erwachsene infrage, die bereits behandelt wurden.

Das multiple Myelom ist eine seltene Krebserkrankung, bei der sich krankhaft veränderte Plasmazellen des Immunsystems im unkontrolliert vermehren. Wenn die Erkrankung fortschreitet, wird der Knochen zerstört und die normale Blutbildung verhindert. Das kann zu Knochenschmerzen und -brüchen sowie zu einer () führen. Ein multiples Myelom schwächt zudem das und ist eine lebensbedrohliche Erkrankung.

Die Erkrankung kann über Jahre hinweg ohne bemerkbare Krankheitszeichen verlaufen. Treten Symptome auf, ist die Erkrankung meist weit fortgeschritten.

Isatuximab bindet an die Krebszellen und soll sie zerstören. Es soll außerdem das dazu bringen, die Krebszellen anzugreifen.

Anwendung

Isatuximab wird als in einer Dosierung von 10 mg pro Kilogramm Körpergewicht gegeben. In den ersten vier Wochen erhalten die Patientinnen und Patienten einmal pro Woche eine , danach alle zwei Wochen.

Die mit Isatuximab wird beendet, wenn die Erkrankung trotz der Behandlung fortschreitet oder zu starke Nebenwirkungen auftreten.

Andere Behandlungen

Für Personen mit multiplem Myelom kommen, abhängig von der vorherigen Behandlung, verschiedene Standardtherapien wie zum Beispiel Elotuzumab, Carfilzomib oder Pomalidomid in unterschiedlichen Kombinationen zusammen mit Dexamethason infrage.

Bewertung

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat 2021 geprüft, ob Isatuximab bei Personen mit multiplem Myelom im Vergleich zu den Standardtherapien Vor- oder Nachteile hat.

Zu dieser Frage legte der Hersteller dem IQWiG zwei Studien zu zwei Fragestellungen vor:

  • Isatuximab in Kombination mit Carfilzomib plus Dexamethason für Personen nach mindestens einer mit schwer behandelbarem Myelom
  • Isatuximab in Kombination mit Pomalidomid plus Dexamethason für Personen nach mindestens zwei Therapien mit erneut aufgetretenem und schwer behandelbarem Myelom

Weitere Informationen

Dieser Text fasst die wichtigsten Ergebnisse der Gutachten zusammen, die das IQWiG im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses () im Rahmen der Frühen Nutzenbewertung von Arzneimitteln erstellt hat. Der beschließt auf Basis der Gutachten und eingegangener Stellungnahmen über den Zusatznutzen von Isatuximab (Sarclisa) in Kombination mit Pomalidomid und Dexamethason bei multiplem Myelom nach mindestens einer oder zwei Vortherapien.

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Isatuximab (multiples Myelom nach ≥ 1 Vortherapie) – Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V. Dossierbewertung; Auftrag A21-60. 12.08.2021. (IQWiG-Berichte; Band 1175).

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Isatuximab (multiples Myelom nach ≥ 2 Vortherapien) – Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V. Dossierbewertung; Auftrag A21-61. 12.08.2021. (IQWiG-Berichte; Band 1176).

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Isatuximab (multiples Myelom nach ≥ 1 Vortherapie) – Addendum zum Auftrag A21-60. A21-123. 15.10.2021. (IQWiG-Berichte; Band 1221).

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Isatuximab (multiples Myelom nach ≥ 2 Vortherapien) – Addendum zum Auftrag A21-61. A21-124. 15.10.2021. (IQWiG-Berichte; Band 1222).

IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

Unsere Informationen beruhen auf den Ergebnissen hochwertiger Studien. Sie sind von einem Team aus Medizin, Wissenschaft und Redaktion erstellt und von Expertinnen und Experten außerhalb des IQWiG begutachtet. Wie wir unsere Texte erarbeiten und aktuell halten, beschreiben wir ausführlich in unseren Methoden.

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Über diese Seite

Aktualisiert am 11. November 2021

Nächste geplante Aktualisierung: 2024

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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