Tisotumab vedotin (Tivdak) bei fortgeschrittenem Gebärmutterhalskrebs

Einleitung

Tisotumab vedotin (Handelsname Tivdak) ist seit März 2025 für Frauen mit fortgeschrittenem Gebärmutterhalskrebs zugelassen, der trotz einer systemischen fortschreitet. Es kommt infrage, wenn der Krebs bereits gebildet hat oder nach einer wieder aufgetreten ist.

Der Gebärmutterhals (medizinisch: ) ist ein kräftiger Muskelschlauch. Ein Zervixkarzinom entsteht meist durch bösartige Veränderungen von Zellen am äußeren Muttermund, dem Ausgang des Gebärmutterhalses in die Scheide. Fast immer wird die Erkrankung durch lange zurückliegende Infektionen mit Viren verursacht, den sogenannten Humanen Papillomviren (HPV). Sie werden beim Geschlechtsverkehr oder durch Hautkontakt im Intimbereich übertragen.

Wenn ein Gebärmutterhalskrebs Beschwerden verursacht, ist er häufig schon fortgeschritten. Folgende Symptome können dann unter anderem auftreten:

  • Blutungen nach dem Geschlechtsverkehr oder nach den Wechseljahren sowie Zwischenblutungen
  • Ungewöhnlicher Ausfluss aus der Scheide
  • Unterleibs- und Beckenschmerzen
  • Schmerzen beim Wasserlassen

Der Krebs kann mit einer Operation, Bestrahlung (Strahlen- oder Radiotherapie) oder Medikamenten () behandelt werden. Ist er in seinem Wachstum bereits zu weit fortgeschritten, kann mit einer Chemo- oder Immuntherapie versucht werden, das Wachstum des Tumors so lange wie möglich aufzuhalten, um Lebenszeit zu gewinnen und Beschwerden zu lindern.

Tisotumab vedotin soll als Immuntherapie und Zytostatikum das Immunsystem anregen und die Krebszellen im Wachstum hemmen.

Anwendung

Der Wirkstoff wird als alle 3 Wochen gegeben. Die Dosis richtet sich nach dem Körpergewicht. Die wird beendet, wenn zu starke Nebenwirkungen auftreten oder der Krebs fortschreitet.

Andere Behandlungen

Für Frauen mit fortgeschrittenem Gebärmutterhalskrebs wird die individuell angepasst. Welche eingesetzt wird, hängt von den Tumoreigenschaften und der vorherigen ab. Infrage kommen dann unter anderem die Wirkstoffe Cemiplimab, Vinorelbin, Pembrolizumab oder Ifosfamid. Auch der Einsatz einer bestmöglichen unterstützenden Behandlung () ist möglich. Eine unterstützende Behandlung soll sich individuell an der Patientin orientieren und Beschwerden lindern sowie die Lebensqualität verbessern.

Bewertung

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat 2025 geprüft, ob Tisotumab vedotin für Frauen mit fortgeschrittenem Gebärmutterhalskrebs im Vergleich zu den anderen Therapien Vor- oder Nachteile hat.

Um diese Frage zu beantworten, legte der Hersteller jedoch keine geeigneten Daten vor.

Weitere Informationen

Dieser Text fasst die wichtigsten Ergebnisse des Gutachtens zusammen, das das IQWiG im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses () im Rahmen der Frühen Nutzenbewertung von Arzneimitteln erstellt hat. Der beschließt auf Basis des Gutachtens und eingegangener Stellungnahmen über den Zusatznutzen von Tisotumab vedotin (Tivdak).

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Tisotumab vedotin (Zervixkarzinom) – Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V. Dossierbewertung; Projekt A25-112. 26.11.2025. (IQWiG-Berichte; Band 2137); DOI: 10.60584/A25-112.

IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

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Über diese Seite

Erstellt am 01. Dezember 2025

Nächste geplante Aktualisierung: 2028

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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