Bimekizumab (Bimzelx) bei Hidradenitis suppurativa

Einleitung

Bimekizumab (Handelsname Bimzelx) ist seit April 2024 für Erwachsene mit mittelschwerer bis schwerer aktiver Hidradenitis suppurativa, die auf eine systemische mit Clindamycin und Rifampicin unzureichend angesprochen haben, zugelassen.

Die Hidradenitis suppurativa, auch Acne inversa genannt, ist eine chronische entzündliche Hauterkrankung, deren Ursache unbekannt ist. Es kommt zu wiederkehrenden Entzündungen von Haarfollikeln oder Talgdrüsen, die zu eitrigen, schmerzhaften Knötchen oder abgekapselten Eiteransammlungen (Abszessen) der Haut führen und sich auch großflächig ausbreiten können. Häufig betroffene Stellen sind Achselhöhlen, Leistengegend und Genital- und Afterbereich. Die Entzündungen können sich von allein zurückbilden, aber auch chronisch werden. Oft bleiben Narben zurück. Die Erkrankung kann durch die immer wiederkehrenden Beschwerden die Lebensqualität stark beeinträchtigen, manche Betroffene ziehen sich aus dem sozialen Leben zurück.

Bei leichten Entzündungen kommen zunächst antientzündliche und antibiotische Salben zum Einsatz. Bei schwereren Entzündungen können oder sowie eine operative Entfernung des entzündeten Hautgewebes infrage kommen.

Bimekizumab soll die Entzündungsreaktion verringern, indem es einen Eiweißstoff hemmt und so die Ausschüttung verschiedener entzündungsfördernder Botenstoffe verringert.

Anwendung

Bimekizumab gibt es als oder Fertigspritze in einer Dosierung von 160 mg und wird unter die Haut gespritzt. Die empfohlene Dosis beträgt 320 mg (2 Injektionen) in den ersten 4 Monaten alle 2 Wochen. Danach wird der Wirkstoff alle 4 Wochen gespritzt. Patientinnen und Patienten können sich nach ärztlicher Anweisung auch selbst spritzen. Der Erfolg der Behandlung sollte regelmäßig überprüft werden. Zeigt sich nach 4 Monaten keine Besserung, wird in der Regel empfohlen, die zu beenden.

Andere Behandlungen

Für vorbehandelte Erwachsene mit mittelschwerer bis schwerer aktiver Hidradenitis suppurativa (Acne inversa) kommt als Standardtherapie der Adalimumab infrage.

Bewertung

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat 2024 geprüft, ob Bimekizumab für Erwachsene mit mittelschwerer bis schwerer aktiver Hidradenitis suppurativa im Vergleich zu Adalimumab Vor- oder Nachteile hat.

Um diese Frage zu beantworten, legte der Hersteller jedoch keine geeigneten Daten vor.

Weitere Informationen

Dieser Text fasst die wichtigsten Ergebnisse eines Gutachtens zusammen, das das IQWiG im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses () im Rahmen der Frühen Nutzenbewertung von Arzneimitteln erstellt hat. Der beschließt auf Basis des Gutachtens und eingegangener Stellungnahmen über den Zusatznutzen von Bimekizumab (Bimzelx).

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Bimekizumab (Hidradenitis suppurativa) – Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V. Dossierbewertung; Projekt A24-64. 28.08.2024. (IQWiG-Berichte; Band 1844); DOI: 10.60584/A24-64.

IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

Unsere Informationen beruhen auf den Ergebnissen hochwertiger Studien. Sie sind von einem Team aus Medizin, Wissenschaft und Redaktion erstellt und von Expertinnen und Experten außerhalb des IQWiG begutachtet. Wie wir unsere Texte erarbeiten und aktuell halten, beschreiben wir ausführlich in unseren Methoden.

Seite kommentieren

Was möchten Sie uns mitteilen?

Wir freuen uns über jede Rückmeldung entweder über das Formular oder über gi-kontakt@iqwig.de. Ihre Bewertungen und Kommentare werden von uns ausgewertet, aber nicht veröffentlicht. Ihre Angaben werden von uns vertraulich behandelt.

Bitte beachten Sie, dass wir Sie nicht persönlich beraten können. Wir haben Hinweise zu Beratungsangeboten für Sie zusammengestellt.

Über diese Seite

Erstellt am 02. September 2024

Nächste geplante Aktualisierung: 2027

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

So halten wir Sie auf dem Laufenden

Abonnieren Sie unseren Newsletter oder Newsfeed. Auf YouTube finden Sie unsere wachsende Videosammlung.