Einleitung
Nivolumab (Handelsname Opdivo) in Kombination mit Ipilimumab (Handelsname Yervoy) ist seit Mai 2025 für Erwachsene mit Darmkrebs zugelassen, wenn der Tumor fortgeschritten ist oder nicht mehr operiert werden kann. Die Kombination kann eingesetzt werden, wenn im Tumor spezielle genetische Veränderungen nachgewiesen wurden.
Darmkrebs entsteht fast immer aus bestimmten Darmpolypen (Adenomen). Das sind gutartige Wucherungen, die in der Darmschleimhaut wachsen. Die meisten Adenome bleiben klein und harmlos. Nur wenige verändern sich und können bösartig werden. Obwohl der Dünndarm wesentlich länger ist als der Dickdarm, entsteht Darmkrebs fast immer im Dickdarm ( Kolon) oder im Mastdarm ( Rektum, auch Enddarm genannt). Bei diesen Krebsarten spricht man auch vom „kolorektalen Karzinom“.
Darmkrebs verursacht anfangs oft keine Beschwerden und kann deshalb zunächst unbemerkt bleiben. Bei fortgeschrittenem metastasiertem Darmkrebs haben sich bereits Absiedlungen gebildet, sodass eine Heilung in der Regel nicht mehr möglich ist.
Nivolumab wird bei Darmkrebs mit einer Mikrosatelliteninstabilität oder einer gestörten Mismatch-Reparatur eingesetzt. Bei einer gestörten Mismatch-Reparatur (mismatch repair deficiency, dMMR) werden Fehler beim Vervielfältigen des Erbguts während der Zellteilung nicht mehr korrigiert. Infolge häufen sich im Tumor Mutationen, und es entsteht eine sogenannte hohe Mikrosatelliteninstabilität (MSI-H) der Chromosomen. In seltenen Fällen können die beiden Veränderungen aber auch unabhängig voneinander auftreten.
Die Kombination Nivolumab plus Ipilimumab sind Immuntherapien, die die Immunabwehr aktivieren sollen, den Krebs anzugreifen und sein Wachstum zu hemmen.