Einleitung
Talazoparib (Handelsname Talzenna) ist seit Januar 2024 für Männer mit metastasiertem kastrationsresistenten Prostatakrebs zugelassen, wenn keine Chemotherapie infrage kommt. Der Wirkstoff wird mit Enzalutamid kombiniert.
Bei Prostatakrebs benötigen die Krebszellen männliche Geschlechtshormone, um zu wachsen. Das wichtigste Hormon ist Testosteron. Die Blockade der Testosteronproduktion in den Hoden ist eine Möglichkeit, um das Fortschreiten eines Prostatakrebses zu verlangsamen. Wenn der Krebs trotz dieser Hormonblockade weiterwächst, sprechen Fachleute von einem „hormonrefraktären“ oder auch „kastrationsresistenten“ Prostatakarzinom. Bei metastasiertem Prostatakrebs haben sich bereits Tumor-Absiedlungen in anderen Körperbereichen gebildet, sodass eine Heilung nicht mehr möglich ist.
Prostatakrebs kann durch Veränderungen im Erbgut der Zellen (Mutationen) verursacht werden. Häufig betroffen sind die sogenannten DNA-Reparatur-Gene. Diese Gene sind wichtig, um Schäden im Erbgut zu reparieren. Funktionieren diese beispielsweise aufgrund einer Genmutation nicht richtig, steigt das Krebsrisiko. Eine Form der DNA-Reparatur ist die sogenannte HRR-Reparatur. HRR ist die Abkürzung für homologe rekombinante Reparatur (homologous recombination repair). Zu den HRR-Reparaturgenen gehören unter anderem auch die BRCA-Gene. Ist die HRR-Reparatur durch Genmutationen gestört, sprechen Fachleute von einem HRR-positiven Krebs.
Der Wirkstoff Talazoparib soll in Kombination mit Enzalutamid das Wachstum der Krebszellen hemmen.