Riociguat (Adempas) bei pulmonal arteriellem Bluthochdruck

Einleitung

Riociguat (Handelsname Adempas) ist seit März 2014 für Erwachsene mit arteriellem Bluthochdruck (), einzeln oder in Kombination mit anderen blutdrucksenkenden Medikamenten, zugelassen. Seit Mai 2023 kommt der Wirkstoff auch für Kinder und Jugendliche ab 50 kg infrage und wird mit einem anderen Medikament zur Behandlung der arteriellen , einem Endothelin-Rezeptorantagonist (ERA), kombiniert.

Die rechte Herzkammer pumpt sauerstoffarmes Blut durch die Lungenschlagader in die Lunge. Dort wird es mit Sauerstoff angereichert und fließt durch die Lungenvenen zum linken Herzen. Von dort wird das sauerstoffreiche Blut in den Körper gepumpt. Diesen Teil des Kreislaufs nennt man auch Lungenkreislauf oder kleinen Kreislauf. Bei arteriellem () sind die Lungengefäße verengt und dadurch der Blutdruck im kleinen Kreislauf erhöht. Dies zwingt das Herz dazu, das Blut mit mehr Kraft durch die Lunge zu pumpen. Die Folgen sind eine Überlastung des Herzens, eine eingeschränkte in der Lunge und dadurch auch eine unzureichende Sauerstoffversorgung des Körpers. Meist ist der hohe Blutdruck Folge einer anderen Herz- oder Lungenerkrankung.

Die arterielle (auch „PAH“ abgekürzt) wird in vier Stadien eingeteilt:

  • Stadium 1: Die Patientinnen und Patienten haben erhöhten pulmonalen Blutdruck, spüren aber bei normaler körperlicher Anstrengung keine Beschwerden.
  • Stadium 2: Bei körperlicher Aktivität treten Beschwerden wie Atemnot, Müdigkeit, Brustschmerzen oder Schwächeanfälle auf. In Ruhephasen verschwinden die Beschwerden wieder.
  • Stadium 3: Schon leichte Anstrengungen lösen starke Beschwerden aus, in Ruhephasen treten aber keine Symptome auf.
  • Stadium 4: Die Beschwerden treten bereits in Ruhephasen auf und die körperliche Aktivität ist sehr eingeschränkt. Zudem besteht die Gefahr eines Herzversagens.

Riociguat kommt für Personen mit einer arteriellen im Stadium 2 oder 3 infrage. Der Wirkstoff soll die Gefäße erweitern, die Belastung des Herzens mindern und die körperliche Leistungsfähigkeit verbessern.

Anwendung

Riociguat gibt es als Filmtablette in fünf Dosierungen: 0,5 mg, 1 mg, 1,5 mg, 2 mg und 2,5 mg. Riociguat wird dreimal täglich als Tablette eingenommen. Die Tagesdosis wird abhängig vom Blutdruck und Verträglichkeit schrittweise auf maximal 7,5 mg gesteigert.

Andere Behandlungen

Für Personen mit arteriellem hängt die Behandlung unter anderem von den vorher verabreichten Wirkstoffen ab. Die wird durch die Ärztin oder den Arzt individuell angepasst.

Bewertung

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat 2020 für Erwachsene und 2023 für Kinder und Jugendliche geprüft, ob Riociguat bei arteriellem im Vergleich zu den individuell angepassten Therapien Vor- oder Nachteile hat.

Um diese Fragen zu beantworten, legte der Hersteller jedoch keine geeigneten Daten vor.

Weitere Informationen

Dieser Text fasst die wichtigsten Ergebnisse der Gutachten zusammen, die das IQWiG im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses () im Rahmen der Frühen Nutzenbewertung von Arzneimitteln erstellt hat. Der beschließt auf Basis der Gutachten und eingegangener Stellungnahmen über den Zusatznutzen von Riociguat (Adempas) für Erwachsene und Kinder und Jugendliche.

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Riociguat (pulmonal arterieller Bluthochdruck) – Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V. Dossierbewertung; Auftrag A20-31. 10.06.2020. (IQWiG-Berichte; Band 929).

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Riociguat (pulmonal arterielle Hypertonie, Kinder und Jugendliche) – Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V. Dossierbewertung; Auftrag A23-57. 13.09.2023. (IQWiG-Berichte; Band 1631).

IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

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Über diese Seite

Aktualisiert am 02. Oktober 2023

Nächste geplante Aktualisierung: 2026

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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