Einleitung
Lanadelumab (Handelsname Takhzyro) ist seit November 2018 für Personen ab 12 Jahren mit vererbbarem (hereditärem) Angioödem zugelassen.
Das hereditäre Angioödem ist eine seltene Erbkrankheit, die durch eine genetische Veränderung verursacht wird. Die Genveränderung führt dazu, dass das Eiweiß C1-Inhibitor (C1-Hemmstoff) zu wenig oder gar nicht mehr im Blut vorhanden ist. Durch diesen Mangel werden die Blutgefäße („Angio“ bedeutet „Gefäß“) durchlässiger und es kann Flüssigkeit in das Gewebe austreten. Dadurch kommt es zu wiederkehrenden Schwellungen (Ödemen), die sich meist nach wenigen Tagen wieder zurückbilden. Sie treten am häufigsten an Lippen, Armen und Beinen oder den Genitalien auf. Angioödeme der Haut jucken nicht, sind aber meist mit Spannungsgefühl und Brennen verbunden, Schmerzen treten seltener auf. Ist der Magen-Darm-Trakt betroffen, kommt es in der Regel zu starken schmerzhaften Krämpfen. Seltener entstehen Schwellungen in der Mundhöhle bis hin zum Kehlkopf, die dann durch Erstickungsgefahr lebensbedrohlich werden können.
Da die Schwellungen meist spontan und ohne erkennbare Ursache auftreten, werden sie auch als Ödemattacken bezeichnet.
Lanadelumab soll den Flüssigkeitsaustritt aus den Gefäßen verhindern und so Ödemattacken vorbeugen.