Einleitung
Der Wirkstoff Dostarlimab (Handelsname Jemperli) ist seit April 2021 für Frauen mit fortgeschrittenem oder wieder aufgetretenem Endometriumkarzinom zugelassen, bei denen im Tumorgewebe spezielle genetische Veränderungen nachgewiesen wurden und eine platinbasierte nicht ausreicht.
Ein Endometriumkarzinom, auch Gebärmutter- oder Gebärmutterschleimhautkrebs genannt, zählt zu den häufigsten Krebserkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane. Es entsteht durch veränderte Zellen der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium), die die Innenwand der Gebärmutter auskleidet.
Jüngere Frauen, die noch nicht in den Wechseljahren sind, erkranken sehr selten. Symptome wie Zwischenblutungen treten vor der Menopause oder Blutungen nach der Menopause bereits in einem frühen Stadium auf. Schreitet der Krebs fort, kann es unter anderem zu eitrigem Ausfluss, regelmäßigen Unterleibsschmerzen oder auch Blut im Urin oder Stuhl kommen. Gebärmutterkrebs wird in der Regel operiert, ergänzend kann eine infrage kommen. Ist der Krebs fortgeschritten, wird zusätzlich eine Chemotherapie eingesetzt.
Dostarlimab wird bei Endometriumkarzinom mit einer Mikrosatelliteninstabilität oder einer gestörten Mismatch-Reparatur eingesetzt. Bei einer gestörten Mismatch-Reparatur (mismatch repair deficiency, dMMR) werden durch Genmutationen Fehler beim Vervielfältigen der nicht mehr korrigiert. Infolge häufen sich im Tumorgewebe Mutationen, die bei der Gewebsuntersuchung als sogenannte hohe Mikrosatelliteninstabilität (MSI-H) erkannt werden können. In seltenen Fällen können die Veränderungen aber auch unabhängig voneinander auftreten.
Dostarlimab soll bestimmte Krebszellen hemmen und so den Krebs aufhalten.