Dupilumab (Dupixent) bei chronischer eosinophiler Speiseröhrenentzündung

Einleitung

Dupilumab (Handelsname Dupixent) ist seit Januar 2023 bei chronischer eosinophiler Speiseröhrenentzündung (eosinophile Ösophagitis) bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren mit einem Körpergewicht von mindestens 40 kg zugelassen. Im November 2024 erfolgte dann die Zulassung für Kinder von 1 bis 11 Jahren ab einem Körpergewicht von mindestens 15 kg. Der Wirkstoff kann eingesetzt werden, wenn eine klassische medikamentöse die Beschwerden nicht ausreichend verbessert hat, nicht vertragen wurde oder nicht infrage kommt.

Die chronische eosinophile Ösophagitis ist eine seltene Form einer dauerhaften Speiseröhrenentzündung, bei der das gegen eigene Körperzellen aktiv wird. Oft haben die Betroffenen weitere allergische Erkrankungen wie Asthma, allergischen Schnupfen oder Nahrungsmittelallergien. Ursache sind spezielle Entzündungszellen – sogenannte eosinophile Granulozyten –, die normalerweise in der Speiseröhrenschleimhaut nicht vorkommen. Sie dringen bei der eosinophilen Ösophagitis vermehrt in das Gewebe ein und verursachen Schleimhautdefekte und leichte Blutungen.

Dadurch kommt es zu Schluckbeschwerden. Im weiteren Verlauf können unter anderem Beschwerden ähnlich einer Refluxkrankheit, Sodbrennen oder Erbrechen auftreten. Wird die Erkrankung nicht behandelt, kann es nach Jahren aufgrund der Vernarbungen der Schleimhaut zu Verengungen kommen, die die Schluckbeschwerden deutlich verstärken und die Aufnahme fester Nahrung unmöglich machen.

Dupilumab soll die der Schleimhaut verringern, indem es einen entzündungsfördernden hemmt.

Anwendung

Dupilumab gibt es als Fertigspritze oder in einer Dosierung von 200 und 300 mg. Die Dosis orientiert sich am Körpergewicht:

  • 15 bis 30 kg: 200 mg alle 2 Wochen
  • 30 bis 40 kg: 300 mg alle 2 Wochen
  • ab 40 kg: 300 mg einmal wöchentlich

Patientinnen und Patienten können sich nach ärztlicher Einweisung auch selbst spritzen.

Andere Behandlungen

Für Erwachsene mit chronischer eosinophiler Speiseröhrenentzündung kommt der Wirkstoff Budesonid infrage, falls sie diesen noch nicht erhalten haben.

Haben klassische Therapien wie Budesonid und Protonenpumpeninhibitoren nicht ausreichend gewirkt oder wurden nicht vertragen, kommt für Erwachsene und Jugendliche eine bestmögliche, unterstützende Behandlung () infrage. Eine unterstützende Behandlung soll sich individuell an der Patientin oder dem Patienten orientieren und Beschwerden lindern sowie die Lebensqualität verbessern. Bei Kindern kommt dann eine individuelle ärztliche zum Einsatz. Hierbei kommen dann auch Budesonid und Protonenpumpeninhibitoren infrage.

Bewertung

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat 2023 geprüft, ob Dupilumab für Jugendliche und Erwachsene mit chronischer eosinophiler Speiseröhrenentzündung im Vergleich zu Budesonid oder der unterstützenden Behandlung Vor- oder Nachteile hat. 2025 folgte die Bewertung für Dupilumab im Vergleich zu der individuellen ärztlichen für die Kinder.

Um diese Fragen zu beantworten, legte der Hersteller jedoch keine geeigneten Daten vor.

Weitere Informationen

Dieser Text fasst die wichtigsten Ergebnisse der Gutachten zusammen, die das IQWiG im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses () im Rahmen der Frühen Nutzenbewertung von Arzneimitteln erstellt hat. Der beschließt auf Basis der Gutachten und eingegangener Stellungnahmen über den Zusatznutzen von Dupilumab (Dupixent) für Jugendliche und Erwachsene sowie Kinder.

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Dupilumab (eosinophile Ösophagitis) – Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V. Dossierbewertung; Auftrag A23-23. 28.06.2023. (IQWiG-Berichte; Band 1587).

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Dupilumab (eosinophile Ösophagitis, 1 bis 11 Jahre) – Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V. Dossierbewertung; Auftrag A24-117. 26.02.2025. (IQWiG-Berichte; Band 1941); DOI: 10.60584/A24-117.

IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

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Über diese Seite

Aktualisiert am 04. März 2025

Nächste geplante Aktualisierung: 2028

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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