Faricimab (Vabysmo) bei diabetischem Makulaödem

Einleitung

Faricimab (Handelsname Vabysmo) ist seit September 2022 für Erwachsene zugelassen, bei denen sich die Sehschärfe aufgrund eines diabetischen Makulaödems verschlechtert hat.

Ein diabetisches Makulaödem kann eine Folge von Typ-1- oder Typ-2-Diabetes sein. Durch häufige zu hohe Blutzuckerwerte werden die kleinen Blutgefäße in der Netzhaut geschädigt und die Gefäßwände durchlässiger. Dadurch kann Flüssigkeit austreten, sich im Gewebe der ansammeln und ein sogenanntes Ödem bilden. Das hat zur Folge, dass die Versorgung der mit Sauerstoff und Nährstoffen gestört wird. Um das auszugleichen, wachsen in der vermehrt neue Blutgefäße.

Durch das Ödem verschlechtert sich die Sehkraft: Es kommt beim Sehen zu schwarzen Punkten oder Flecken, und die Sehschärfe lässt nach. Meist bemerkt man die Sehstörungen erst dann, wenn die Netzhautschäden schon fortgeschritten sind.

Faricimab soll das krankhafte Neuwachstum von Blutgefäßen bremsen sowie geschädigte Gefäßwände stabilisieren und so die Sehschärfe wieder verbessern.

Anwendung

Faricimab gibt es als Injektionslösung. Der Wirkstoff wird mit einer feinen Nadel in den Glaskörper des Auges gespritzt. Pro Anwendung werden 6 mg Faricimab verabreicht. Die ersten vier Anwendungen finden in einem Abstand von jeweils einem Monat statt. Danach richtet sich der Abstand nach der Entwicklung der Sehschärfe. Der Erfolg der Behandlung sollte regelmäßig überprüft werden. Zeigt sich keine Besserung, sollte die beendet werden.

Andere Behandlungen

Für Patientinnen und Patienten mit diabetischem Makulaödem kommen die Wirkstoffe Ranibizumab oder Aflibercept infrage. Auch diese Wirkstoffe werden in den Glaskörper gespritzt.

Bewertung

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat 2022 geprüft, ob Faricimab für Patientinnen und Patienten mit diabetischem Makulaödem im Vergleich zu Ranibizumab oder Aflibercept Vor- oder Nachteile hat.

Der Hersteller legte zwei Studien vor, aus denen die Daten von 1259 Personen ausgewertet werden konnten. Die eine Hälfte wurde mit Faricimab behandelt, die andere erhielt Aflibercept. Die Personen waren im Mittel () über 60 Jahre alt, fast alle hatten einen Typ-2-Diabetes. Die Patientinnen und Patienten wurden ein Jahr untersucht. Es zeigten sich folgende Ergebnisse:

Welche Vor- oder Nachteile hat Faricimab?

Es zeigten sich keine Vor- oder Nachteile von Faricimab im Vergleich zu Aflibercept.

Wo zeigte sich kein Unterschied?

Verbesserung der Sehschärfe: Hier zeigte sich kein Unterschied: Bei etwa 55 von 100 Personen verbesserte sich die Sehschärfe mit den Therapien.

Es zeigten sich zudem keine Unterschiede in beiden Studien bei:

  • Gesundheitszustand
  • Gesundheitsbezogener Lebensqualität
  • Schweren Nebenwirkungen
  • Therapieabbrüchen wegen Nebenwirkungen

Weitere Informationen

Dieser Text fasst die wichtigsten Ergebnisse eines Gutachtens zusammen, dass das IQWiG im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses () im Rahmen der Frühen Nutzenbewertung von Arzneimitteln erstellt hat. Der beschließt auf Basis des Gutachtens und eingegangener Stellungnahmen über den Zusatznutzen von Faricimab (Vabysmo).

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Faricimab (Visusbeeinträchtigung infolge eines diabetischen Makulaödems) – Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V. Dossierbewertung; Auftrag A22-109. 12.01.2023. (IQWiG-Berichte; Band 1492).

IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

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Über diese Seite

Erstellt am 23. Januar 2023

Nächste geplante Aktualisierung: 2026

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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