Einleitung
Das Arzneimittel Nivolumab (Handelsname Opdivo) ist seit April 2022 zur Behandlung eines Urotheltumors zugelassen. Der Wirkstoff kommt für erwachsene Patientinnen und Patienten infrage, die bereits operiert wurden, bei denen aber ein hohes Risiko besteht, dass der Krebs wieder auftritt ( Rezidiv).
Urothel ist die Bezeichnung der Schleimhaut, die die Harnwege auskleidet. Dazu gehören Nierenbecken, Harnleiter, Harnblase und der obere Teil der Harnröhre. Bei mehr als 90 von 100 Personen wachsen Urothelkarzinome in der Blase (Blasenkarzinom).
Erste Symptome sind meist schmerzlose Blutungen der Blasenschleimhaut, sodass sich der Urin bräunlich verfärbt. Auch vermehrter Harndrang kann auftreten. Bei fortgeschrittenem Urothel- und Blasenkrebs, der sich auch in der Muskelschicht der Organe ausbreiten kann, kann es zu Unterleibs- oder Nierenschmerzen, vergrößerten Lymphknoten oder Knochenschmerzen kommen. Männer erkranken häufiger als Frauen. Wenn möglich, wird ein Urotheltumor vollständig entfernt. Manchmal kommt nach der Operation eine Chemotherapie zum Einsatz (adjuvant).
Nivolumab wird unter anderem zur Behandlung bei Tumoren eingesetzt, die eine erhöhte Menge des Proteins PD-L1 aufweisen. Durch dieses Protein wird die körpereigene Abwehr gegen die Tumorzellen geschwächt. Der Wirkstoff soll das Immunsystem aktivieren, den Krebs zu bekämpfen.