Rimegepant (Vydura) bei Migräne

Einleitung

Rimegepant (Handelsname Vydura) ist seit April 2022 für Erwachsene zugelassen bei:

  • akuten Migräneattacken mit oder ohne Aura und
  • zur Vorbeugung von Migräne bei mindestens vier Tagen Migräneattacken im Monat.

Bei einem Migräneanfall setzen plötzlich heftige Schmerzen oft nur auf einer Kopfseite ein. Sie sind deutlich stärker als gewöhnliche Kopfschmerzen und werden als pulsierend, pochend oder hämmernd empfunden. Meist tritt eine Migräne mit zusätzlichen Beschwerden auf: Übelkeit, Erbrechen oder auch Empfindlichkeit gegen Licht und Geräusche. Bevor die eigentliche Migräne spürbar wird, sehen manche Menschen Lichtblitze, eigenartige Formen oder haben andere Sehstörungen. Vorübergehend können sich auch Sprachstörungen, Störungen des Riechens, Lähmungen oder Missempfindungen wie Kribbeln einstellen. In der Medizin werden solche Erscheinungen als „Aura“ bezeichnet. Eine Aura klingt normalerweise innerhalb einer Stunde folgenlos wieder ab und wird dann von den typischen Migräneschmerzen abgelöst.

Unbehandelt halten die Beschwerden zwischen 4 Stunden und 3 Tagen an. Eine Migräne kann den Alltag erheblich einschränken. Häufig werden dann Medikamente gegen die Beschwerden eingesetzt.

Rimegepant hemmt die Wirkung eines Proteins (Calcitonin Gene-Related Peptide, abgekürzt CGRP), das bei der Entstehung von Migräneanfällen eine Rolle spielt. Dadurch soll Migräneanfällen vorgebeugt und akute Anfälle gelindert werden.

Anwendung

Rimegepant gibt es als Tablette in einer Dosierung von 75 mg. Zur Akuttherapie wird der Wirkstoff bei Bedarf 1-mal täglich eingenommen, zur Vorbeugung von Migräne jeden 2. Tag.

Andere Behandlungen

Für Erwachsene mit akuten Migräneattacken wird die individuell angepasst. Die Behandlung orientiert sich an der Vorbehandlung, der Schwere des Anfalls und Begleiterkrankungen. Infrage kommen Almotriptan, Eletriptan, Frovatriptan, Naratriptan, Rizatriptan, Sumatriptan, Zolmitriptan und nicht steroidale Antirheumatika (NSAR).

Als vorbeugende kommt für nicht vorbehandelte Personen sowie Patientinnen und Patienten, bei denen mindestens eine vorbeugende nicht ausreichte oder nicht vertragen wurde, abhängig vom bereits ausprobierten Wirkstoff, eine sogenannte konventionelle infrage mit den Wirkstoffen Amitriptylin oder Erenumab oder Flunarizin (nur nach Versagen / Unverträglichkeit von Betablockern) sowie Metoprolol oder Propranolol. Wurden diese Therapien nicht vertragen oder besserten sich die Beschwerden nicht ausreichend, kommen Eptinezumab, Erenumab, Fremanezumab oder Galcanezumab zum Einsatz.

Bewertung

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat 2025 geprüft, ob Rimegepant für Erwachsene bei akuten Migräneattacken oder als Vorbeugung vor Migräne im Vergleich zu den individuellen Therapien Vor- oder Nachteile hat.

Um diese Fragen zu beantworten, legte der Hersteller jedoch keine geeigneten Daten vor.

Weitere Informationen

Dieser Text fasst die wichtigsten Ergebnisse der Gutachten zusammen, die das IQWiG im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses () im Rahmen der Frühen Nutzenbewertung von Arzneimitteln erstellt hat. Der beschließt auf Basis der Gutachten und eingegangener Stellungnahmen über den Zusatznutzen von Rimegepant (Vydura) bei akuten Migräneattacken und als Vorbeugung.

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Rimegepant (Migräne, Akutbehandlung) – Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V. Dossierbewertung; Projekt A25-72. 28.08.2025. (IQWiG-Berichte; Band 2075); DOI: 10.60584/A25-72.

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Rimegepant (Migräneprophylaxe) – Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V. Dossierbewertung; Projekt A25-73. 28.08.2025. (IQWiG-Berichte; Band 2076); DOI: 10.60584/A25-73.

IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

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Über diese Seite

Erstellt am 01. September 2025

Nächste geplante Aktualisierung: 2028

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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