Einleitung
Die Kombination der Wirkstoffe Tremelimumab (Handelsname Tremelimumab AstraZeneca / Imjudo) und Durvalumab (Handelsname Imfinzi) ist seit Februar 2023 für nicht vorbehandelte Erwachsene mit metastasiertem kleinzelligem Lungenkrebs zugelassen. Zu der Behandlung wird noch zusätzlich eine platinbasierte Chemotherapie eingesetzt.
Lungenkrebs entsteht durch bösartige Veränderungen von Zellen der Atemwege ( Bronchien). Deshalb spricht man auch von einem Bronchialkarzinom. Man unterscheidet hauptsächlich zwei Krebsarten:
- das kleinzellige Karzinom (englisch: small cell lung carcinoma, SCLC) und
- das nicht kleinzellige Karzinom (englisch: non small cell lung carcinoma, NSCLC).
Ein bösartiger Tumor wird, wenn möglich, operativ entfernt. Manchmal ist er dafür jedoch schon zu groß oder hat bereits über das Blut- oder Lymphsystem Metastasen in anderen Körperregionen gebildet. In diesem Fall spricht man von fortgeschrittenem Lungenkrebs. Häufig ist eine Heilung dann nicht mehr möglich. Dann ist es Ziel der Therapie, ein Fortschreiten der Erkrankung so lange wie möglich zu verzögern und Beschwerden zu lindern.
Beim nicht kleinzelligen Lungenkrebs unterscheiden Fachleute zwischen Krebs, bei denen mindestens 50 % der Zellen PD-L1 (Programmed-Death-Ligand-1) aufweisen (PD-L1-positiv) und Krebs, bei denen weniger als 50 % der Zellen PD-L1 aufweisen (PD-L1-negativ). Dieses Protein hindert die Immunabwehr daran, den Krebs anzugreifen. Zudem können durch Genmutation veränderte epidermale Wachstumsfaktorrezeptoren (englisch: epidermal growth factor receptor, EGFR) oder anaplastische Lymphomkinase (ALK-Mutation) zu einem schnelleren Wachstum des Tumors führen.
Tremelimumab und Durvalumab sind in Kombination für PD-L1-positive und -negative Tumore ohne EGFR- oder ALK-Mutation zugelassen. Es handelt sich bei den Wirkstoffen um eine systemische Therapie, die die Immunabwehr aktivieren und so das Tumorwachstum hemmen sollen.