Einleitung
Acalabrutinib (Handelsname Calquence) ist seit November 2020 für Erwachsene mit einer chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) zugelassen. Es kommt sowohl für eine Erstbehandlung von Erwachsenen mit CLL als auch für die Folgebehandlung infrage, wenn eine vorherige Therapie erfolglos war. Bei der Erstbehandlung kann Acalabrutinib mit Obinutuzumab kombiniert werden.
Die CLL ist eine seltene Krebserkrankung. Typischerweise haben sich B-Zellen des Immunsystems so verändert, dass sie sich im Blut, Knochenmark und Lymphsystem unkontrolliert vermehren. Meist schreitet die CLL langsam fort und verursacht im frühen Stadium keine Beschwerden. Im fortgeschrittenen Stadium kann eine CLL auch Organe wie beispielsweise Leber oder Milz befallen und es kommt häufig zu Infektionen, einer Blutarmut, starker Müdigkeit und Abgeschlagenheit.
Bei manchen Patientinnen und Patienten weisen die Krebszellen genetische Merkmale auf: Bei einer 17p-Deletion fehlt ein bestimmter Genabschnitt, bei einer TP53-Mutation ist ein Gen defekt. Bei diesen Patientinnen und Patienten wirken die normalerweise eingesetzten Therapien kaum.
Acalabrutinib soll die Vermehrung der Leukämie-Zellen hemmen und so das Voranschreiten der CLL verhindern.