Zanubrutinib (Brukinsa) bei Morbus Waldenström

Einleitung

Der Wirkstoff Zanubrutinib (Handelsname Brukinsa) ist seit November 2021 für Erwachsene mit Morbus Waldenström zugelassen. Der Wirkstoff kommt infrage, wenn eine vorige erfolglos war oder als Ersttherapie für Personen, für die eine Chemo-Immuntherapie nicht geeignet ist.

Morbus Waldenström ist eine sehr seltene bösartige Erkrankung, bei der sich B-Zellen im Blut unkontrolliert vermehren. Die krankhaft veränderten Zellen des Immunsystems produzieren zudem eine große Menge .

Bei Personen mit Morbus Waldenström finden sich mit der Zeit immer mehr B-Zellen im Blut. Meist fällt die Erkrankung erst auf, wenn der Körper nicht mehr genügend rote und herstellen kann. Erste Beschwerden können Gewichtsverlust, Nachtschweiß oder starke Müdigkeit sein. Im weiteren Verlauf können Milz, die Lymphknoten oder auch das Knochenmark geschädigt werden. Der Körper stellt auch weniger gesunde Abwehrzellen her. Der Mangel kann das so sehr schwächen, dass die Krankheit lebensbedrohlich wird.

Zanubrutinib soll die Vermehrung der B-Zellen stoppen und so das Voranschreiten eines Morbus Waldenström verhindern.

Anwendung

Zanubrutinib ist als Kapsel in einer Dosierung von 80 mg verfügbar. Zur Behandlung des Morbus Waldenström wird eine tägliche Dosis von 320 mg (4 Tabletten) empfohlen. Die Dosierung wird bei gefährlichen Nebenwirkungen und anhand von begleitenden Therapien angepasst.

Andere Behandlungen

Für Patientinnen und Patienten mit Morbus Waldenström kommt als Standardtherapie eine optimierte individuelle infrage. Diese hängt unter anderem davon ab, ob es sich um eine Erstbehandlung handelt oder welche Behandlungen bereits versucht wurden. Dabei wird auch der Allgemeinzustand der Patientin oder des Patienten berücksichtigt. Die wird durch die Ärztin oder den Arzt individuell angepasst.

Bewertung

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat 2022 geprüft, ob Zanubrutinib bei Personen mit Morbus Waldenström im Vergleich zu den optimierten individuellen Therapien Vor- oder Nachteile hat.

Um diese Frage zu beantworten, legte der Hersteller jedoch keine geeigneten Daten vor.

Weitere Informationen

Dieser Text fasst die wichtigsten Ergebnisse des Gutachtens zusammen, das das IQWiG im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses () im Rahmen der Frühen Nutzenbewertung von Arzneimitteln erstellt hat. Der beschließt auf Basis des Gutachtens und eingegangener Stellungnahmen über den Zusatznutzen von Zanubrutinib (Brukinsa).

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Zanubrutinib (Morbus Waldenström) – Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V. Dossierbewertung; Auftrag A21-169. 10.03.2022. (IQWiG-Berichte; Band 1314).

IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

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Über diese Seite

Erstellt am 28. März 2022

Nächste geplante Aktualisierung: 2025

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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