Tofacitinib (Xeljanz) bei Kindern und Jugendlichen mit Arthritis und Psoriasis-Arthritis

Einleitung

Der Wirkstoff Tofacitinib (Handelsname Xeljanz) ist seit August 2021 für Kinder ab 2 Jahren und Jugendliche mit aktiver Arthritis und Psoriasis-Arthritis zugelassen. Er kommt für Kinder und Jugendliche infrage, bei denen mehrere Gelenke betroffen sind und vorherige Therapien nicht ausreichend wirksam waren oder nicht vertragen wurden.

Arthritis und Psoriasis-Arthritis sind Autoimmunerkrankungen, bei denen sich das gegen die eigenen Gelenke richtet. Eine Ursache ist meist nicht erkennbar. Wird die Erkrankung nicht behandelt, besteht die Gefahr, dass durch die Entzündungen die Gelenke und Organe dauerhaft geschädigt werden. Sie verläuft meist chronisch, das heißt, dass sie auch bis hin ins Erwachsenenalter aktiv bleibt und behandelt werden muss. Die Beschwerden sind meist Schwellungen und Schmerzen der Gelenke sowie Augenentzündungen.

Tofacitinib gehört zu einer Klasse von Medikamenten, die allein oder in Kombination mit Methotrexat die Entzündungen bessern, Beschwerden lindern und Folgeerkrankungen verhindern sollen.

Anwendung

Tofacitinib gibt es als Lösung oder Tablette zum Einnehmen und wird 2 mal täglich je nach Körpergewicht eingenommen:

  • 10 bis 20 kg: 3,2 ml Lösung
  • 20 bis 40 kg: 4 ml Lösung
  • ab 40 kg: 5 ml Lösung oder eine 5 mg Tablette

Verbessern sich die Beschwerden nicht innerhalb der ersten 18 Wochen, sollte die Weiterbehandlung sorgfältig geprüft werden.

Andere Behandlungen

Bei einer Arthritis werden unterschiedliche Medikamente eingesetzt, um die Symptome zu lindern, die entzündlichen Prozesse zu hemmen und die Funktion der Gelenke möglichst lange zu erhalten. Es wird zwischen einer krankheitsmodifizierenden und symptomatischen unterschieden:

  • Zu den klassischen krankheitsmodifizierenden Wirkstoffen gehören Wirkstoffe wie Methotrexat, Leflunomid oder Sulfasalazin. Wenn die Wirkstoffe nicht mehr ausreichend helfen, werden biologisch oder synthetisch hergestellte krankheitsmodifizierende Wirkstoffe eingesetzt. Zu ihnen zählen unter anderem Wirkstoffe wie Adalimumab, Etanercept, Golimumab, Tocilizumab oder Abatacept. Die Therapien können je nach Verträglichkeit auch durch Methotrexat ergänzt werden.
  • Zur symptomatischen gehören und .

Bei Kindern mit einer Psoriasis-Arthritis, bei denen eine klassische nicht ausreichte, kommt eine nach individueller Abwägung mit der Ärztin oder dem Arzt ausgewählte Behandlung infrage, beispielsweise mit dem Wirkstoff Etanercept.

Bewertung

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat 2021 geprüft, ob Tofacitinib für Kinder und Jugendliche mit Arthritis und Psoriasis-Arthritis im Vergleich zu den Standardtherapien Vor- oder Nachteile hat.

Um diese Frage zu beantworten, legte der Hersteller jedoch keine geeigneten Daten vor.

Weitere Informationen

Dieser Text fasst die wichtigsten Ergebnisse des Gutachtens zusammen, das das IQWiG im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses () im Rahmen der Frühen Nutzenbewertung von Arzneimitteln erstellt hat. Der beschließt auf Basis der Gutachten und eingegangener Stellungnahmen über den Zusatznutzen von Tofacitinib (Xeljanz).

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Tofacitinib (polyartikuläre juvenile idiopathische Arthritis und juvenile Psoriasis-Arthritis) – Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V. Dossierbewertung; Auftrag A21-121. 13.12.2021. (IQWiG-Berichte; Band 1256).

IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

Unsere Informationen beruhen auf den Ergebnissen hochwertiger Studien. Sie sind von einem Team aus Medizin, Wissenschaft und Redaktion erstellt und von Expertinnen und Experten außerhalb des IQWiG begutachtet. Wie wir unsere Texte erarbeiten und aktuell halten, beschreiben wir ausführlich in unseren Methoden.

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Über diese Seite

Erstellt am 15. Dezember 2021

Nächste geplante Aktualisierung: 2024

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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