Einleitung
Pembrolizumab (Handelsname Keytruda) ist seit Januar 2021 für Erwachsene mit Darmkrebs zugelassen. Seitdem kommt es für erwachsene Patientinnen und Patienten mit metastasiertem Krebs des Dick- oder Enddarms infrage, bei denen im Tumorgewebe spezielle genetische Veränderungen nachgewiesen wurden und die noch keine gezielte Therapie gegen diese Veränderungen erhalten haben. Seit April 2022 kann Pembrolizumab auch bei vorbehandelten Personen mit metastasiertem oder nicht mehr operablen Darmkrebs eingesetzt werden.
Darmkrebs entsteht fast immer aus bestimmten Darmpolypen (Adenomen). Das sind gutartige Wucherungen, die in der Darmschleimhaut wachsen. Die meisten Adenome bleiben klein und harmlos. Nur wenige verändern sich und können bösartig werden. Obwohl der Dünndarm wesentlich länger ist als der Dickdarm, entsteht Darmkrebs fast immer im Dickdarm ( Kolon) oder im Mastdarm ( Rektum, auch Enddarm genannt). Bei diesen Krebsarten spricht man auch vom „kolorektalen Karzinom“.
Darmkrebs verursacht anfangs oft keine Beschwerden und kann deshalb zunächst unbemerkt bleiben. Bei fortgeschrittenem metastasiertem Darmkrebs haben sich bereits Absiedlungen gebildet, sodass eine Heilung in der Regel nicht mehr möglich ist.
Pembrolizumab wird bei Darmkrebs mit einer Mikrosatelliteninstabilität oder einer gestörten Mismatch-Reparatur eingesetzt. Bei einer gestörten Mismatch-Reparatur (mismatch repair deficiency, dMMR) werden Fehler bei der Zellteilung nicht mehr korrigiert. Das führt zu Veränderungen am Erbgut der Krebszellen, die bei der Gewebsuntersuchung als sogenannte hohe Mikrosatelliteninstabilität (MSI-H) erkannt werden können. In seltenen Fällen können die Veränderungen aber auch unabhängig voneinander auftreten.
Pembrolizumab soll die Aktivität des Immunsystems fördern und so das Tumorwachstum hemmen.