Teclistamab (Tecvayli) bei fortgeschrittenem multiplem Myelom

Einleitung

Teclistamab (Handelsname Tecvayli) ist seit August 2023 zur Behandlung eines multiplen Myeloms zugelassen. Das Medikament kommt infrage, wenn der Krebs bei den Patientinnen und Patienten trotz mindestens drei vorheriger Therapien fortschreitet.

Das multiple Myelom ist eine seltene Krebserkrankung, bei der sich krankhaft veränderte Plasmazellen des Immunsystems im unkontrolliert vermehren. Wenn die Erkrankung fortschreitet, wird der Knochen zerstört und die normale Blutbildung verhindert. Das kann zu Knochenschmerzen und -brüchen sowie zu einer () führen.

Die Erkrankung kann über Jahre hinweg ohne bemerkbare Krankheitszeichen verlaufen. Treten Symptome auf, ist die Erkrankung meist weit fortgeschritten.

Teclistamab ist ein gentechnisch hergestellter der gezielt gegen die Krebszellen gerichtet ist und das Krebswachstum hemmen soll.

Anwendung

Teclistamab wird unter die Haut in den Bauch oder Oberschenkel gespritzt. Die Dosierung orientiert sich am Körpergewicht und wird bei den ersten drei Dosen alle 2 Tage langsam gesteigert. Dann wird die einmal wöchentlich fortgesetzt. Bei Patientinnen und Patienten, bei denen der Krebs nach mindestens einem halben Jahr auf die Behandlung anspricht, kann die Gabe auf alle zwei Wochen reduziert werden. Die wird beendet, wenn der Krebs fortschreitet oder zu starke Nebenwirkungen auftreten.

Andere Behandlungen

Bei vorbehandelten Personen mit fortgeschrittenem multiplem Myelom wird die individuell ausgewählt. Hierbei kommen, abhängig von der vorherigen Behandlung, dem Fortschreiten der Erkrankung und Allgemeinzustand der Patientinnen und Patienten Wirkstoffe allein oder in Kombination infrage. Dazu gehören beispielsweise Bortezomib, Elotuzumab, Carfilzomib oder Pomalidomid. Auch eine bestmögliche unterstützende Behandlung („“ oder ) kann eingesetzt werden. Die unterstützende Behandlung soll sich an den individuellen Bedürfnissen orientieren, Beschwerden wie Schmerzen lindern und die Lebensqualität verbessern.

Bewertung

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat 2023 geprüft, ob Teclistamab für vorbehandelte Erwachsene mit fortgeschrittenem multiplem Myelom im Vergleich zu den individuell angepassten Therapien Vor- oder Nachteile hat.

Um diese Frage zu beantworten, legte der Hersteller jedoch keine geeigneten Daten vor.

Weitere Informationen

Dieser Text fasst die wichtigsten Ergebnisse eines Gutachtens zusammen, das das IQWiG im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses () im Rahmen der Frühen Nutzenbewertung von Arzneimitteln erstellt hat. Der beschließt auf Basis der Gutachten und eingegangener Stellungnahmen über den Zusatznutzen von Teclistamab (Tecvayli).

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Teclistamab (multiples Myelom) – Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V. Dossierbewertung; Auftrag A23-91. 21.11.2023. (IQWiG-Berichte; Band 1675).

IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

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Über diese Seite

Erstellt am 01. Dezember 2023

Nächste geplante Aktualisierung: 2026

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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