Einleitung
Olaparib (Handelsname Lynparza) ist seit November 2020 für Männer mit metastasiertem kastrationsresistenten Prostatakrebs mit BRCA1- oder 2-Mutation zugelassen, die mit einer Hormonblockade behandelt werden und deren Krebs trotz Behandlung fortschreitet.
Die Krebszellen benötigen männliche Geschlechtshormone um zu wachsen. Das wichtigste Hormon ist Testosteron. Die Blockade der Testosteronproduktion in den Hoden ist eine Möglichkeit, um das Fortschreiten eines Prostatakrebses zu verlangsamen. Wenn der Krebs trotz dieser Hormonblockade weiterwächst, sprechen Fachleute von einem „hormonrefraktären“ oder auch „kastrationsresistenten“ Prostatakarzinom. Bei metastasiertem Prostatakrebs haben sich bereits Tumor-Absiedlungen in anderen Körperbereichen gebildet, sodass eine Heilung nicht mehr möglich ist.
Prostatakrebs kann durch Veränderungen im Erbgut der Zellen (Mutationen) verursacht werden. Sie betreffen bei einigen Männern die Gene BRCA-1 oder BRCA-2. Die Abkürzung „ BRCA“ steht für „Breast Cancer Gene“ (englisch für „Brustkrebsgen“). Männer mit verändertem BRCA-Gen erkranken häufiger und auch in jüngeren Jahren an Krebs als Männer ohne diese Genveränderung.
Der Wirkstoff Olaparib soll zusätzlich zu einer üblichen Hormonblockade verschiedene Eiweißstoffe und hemmen und die Krebszellen abtöten.