Atogepant (Aquipta) bei Migräne

Einleitung

Atogepant (Handelsname Aquipta) ist seit August 2023 zur Vorbeugung von Migräne zugelassen. Es kommt für Erwachsene infrage, die mindestens vier Migränetage im Monat haben.

Bei einem Migräneanfall setzen plötzlich heftige Schmerzen auf einer Kopfseite ein. Sie sind deutlich stärker als gewöhnliche Kopfschmerzen und werden als pulsierend, pochend oder hämmernd empfunden. Meist tritt eine Migräne mit zusätzlichen Beschwerden auf: Übelkeit, Erbrechen oder auch Empfindlichkeit gegen Licht und Geräusche. Unbehandelt halten die Beschwerden zwischen 4 Stunden und 3 Tagen an. Eine Migräne kann den Alltag erheblich einschränken. Häufig werden dann Medikamente gegen die Beschwerden eingesetzt.

Atogepant hemmt die Wirkung eines bestimmten Proteins (Calcitonin Gene-Related Peptide, abgekürzt CGRP), das bei der Entstehung von Migräneanfällen eine Rolle spielt. Dadurch soll Migräneanfällen vorgebeugt werden.

Anwendung

Den Wirkstoff gibt es als Tablette in 10 oder 60 mg Dosierung. Die empfohlene Dosierung ist 60 mg einmal täglich. Bei gleichzeitiger Einnahme von Wirkstoffen, die den Transport und Abbau von Medikamenten beeinflussen, wird die Dosis auf 10 mg reduziert.

Andere Behandlungen

Für nicht vorbehandelte Personen sowie Patientinnen und Patienten, bei denen mindestens eine vorbeugende nicht ausreichte oder nicht vertragen wurde, kommt abhängig vom bereits ausprobierten Wirkstoff, eine sogenannte konventionelle infrage mit den Wirkstoffen Metoprolol, Propranolol, Flunarizin (nur nach Versagen / Unverträglichkeit von Betablockern), Amitriptylin, Clostridium botulinum Toxin Typ A (nur bei chronischer Migräne) oder Erenumab.

Wurden diese Therapien nicht vertragen oder besserten sich die Beschwerden nicht ausreichend, kommen Erenumab, Fremanezumab oder Galcanezumab zum Einsatz.

Bewertung

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat 2025 geprüft, ob Atogepant als Migräneprophylaxe im Vergleich zu den Standardtherapien Vor- oder Nachteile hat.

Der Hersteller legte für vorbehandelte Personen sowie Patientinnen und Patienten, bei denen eine konventionelle nicht ausreichte oder nicht vertragen wurde, einen indirekten Vergleich vor.

In diesem Fall wurde in 3 Studien Atogepant mit einem verglichen, in den anderen 2 Studien wurde Erenumab oder Fremanezumab ebenfalls mit einem verglichen. Daraus wurde dann ein Vergleich von Atogepant mit Fremanezumab oder Erenumab abgeleitet. Aus den Daten ließen sich keine Vor- oder Nachteile für Atogepant bei Aspekten ableiten wie beispielsweise

  • Migränetagen pro Monat
  • Beeinträchtigung durch Kopfschmerzen
  • gesundheitsbezogenen Lebensqualität
  • schweren Nebenwirkungen
  • Nebenwirkungen
  • oder Therapieabbrüchen wegen Nebenwirkungen.

Weitere Informationen

Dieser Text fasst die wichtigsten Ergebnisse des Gutachtens zusammen, das das IQWiG im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses () im Rahmen der Frühen Nutzenbewertung von Arzneimitteln erstellt hat. Der beschließt auf Basis der Gutachten und eingegangener Stellungnahmen über den Zusatznutzen von Atogepant (Aquipta).

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Atogepant (Migräneprophylaxe) – Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V. Dossierbewertung; Projekt A25-38. 28.05.2025. (IQWiG-Berichte; Band 2021); DOI: 10.60584/A25-38.

IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

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Über diese Seite

Erstellt am 10. Juli 2025

Nächste geplante Aktualisierung: 2028

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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