Vedolizumab (Entyvio) bei chronischer Pouchitis

Einleitung

Vedolizumab (Handelsname Entyvio) ist seit März 2021 für Erwachsene mit mittelschwerer bis schwerer chronischer Pouchitis bei zugelassen, für die eine mit nicht mehr infrage kommt. Die darf nur bei Patientinnen und Patienten, die aufgrund der operiert wurden, eingesetzt werden.

Die ist eine chronische Schleimhautentzündung des Dickdarms (Colon). Sie verursacht Geschwüre (Ulcera) in der inneren Schleimhautschicht. Die Erkrankung verläuft sehr unterschiedlich: Manche Betroffene haben über viele Monate oder sogar Jahre keine oder nur leichte Beschwerden. Andere haben häufiger Schübe mit so starken Beschwerden, dass ihr Alltag beeinträchtigt wird.

Bei schweren Verläufen kann eine Operation infrage kommen. Bei der sogenannten Proktokolektomie mit ileoanaler Pouch-Anlage wird der erkrankte Dick- und Mastdarm vollständig entfernt. Dann wird aus dem unteren Dünndarmabschnitt (Ileum) ein Stuhlreservoir (Pouch) gebildet, das mit dem Anus verbunden wird. Im Pouch sammelt sich der Darminhalt und kann auf normalem Wege kontrolliert entleert werden.

Eine Pouchitis ist eine Schleimhautentzündung des Pouchs, deren Ursachen noch nicht geklärt sind. Vermutet wird, dass die und eine veränderte Darmflora zu der führen können, bei der Symptome wie beispielsweise vermehrter Stuhlgang, Blutungen oder Fieber auftreten können.

Vedolizumab gehört zu der Gruppe der Immunsuppressiva. Diese sollen bei einer chronischer Pouchitis die Entzündungen lindern.

Anwendung

Vedolizumab wird als verabreicht. Pro werden 300 mg Vedolizumab gegeben. Während und nach der werden die Patientinnen und Patienten noch eine Zeit lang überwacht, ob Anzeichen einer akuten Überempfindlichkeitsreaktion auftreten.

Nach der ersten von Vedolizumab folgt eine weitere nach 2 und 6 Wochen. Danach wird Vedolizumab in Abständen von 8 Wochen verabreicht. Verbessern sich die Beschwerden nicht nach 14 Wochen, sollte erwogen werden, die zu beenden.

Andere Behandlungen

Für die Behandlung von Erwachsenen mit chronischer Pouchitis kann die Ärztin oder der Arzt zwischen den Wirkstoffen Budesonid, Infliximab, Adalimumab, Ustekinumab und Tacrolimus auswählen.

Bewertung

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat 2022 geprüft, ob Vedolizumab für operierte Erwachsene mit mittelschwerer bis schwerer chronischer Pouchitis bei im Vergleich zu den Standardtherapien Vor- oder Nachteile hat.

Um diese Frage zu beantworten, legte der Hersteller jedoch keine geeigneten Daten vor.

Weitere Informationen

Dieser Text fasst die wichtigsten Ergebnisse eines Gutachtens zusammen, das das IQWiG im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses () im Rahmen der Frühen Nutzenbewertung von Arzneimitteln erstellt hat. Der beschließt auf Basis der Gutachten und eingegangener Stellungnahmen über den Zusatznutzen von Vedolizumab (Entyvio).

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Vedolizumab (Antibiotika-refraktäre, chronische Pouchitis) – Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V. Dossierbewertung; Auftrag A22-33. 25.05.2022. (IQWiG-Berichte; Band 1364).

IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

Unsere Informationen beruhen auf den Ergebnissen hochwertiger Studien. Sie sind von einem Team aus Medizin, Wissenschaft und Redaktion erstellt und von Expertinnen und Experten außerhalb des IQWiG begutachtet. Wie wir unsere Texte erarbeiten und aktuell halten, beschreiben wir ausführlich in unseren Methoden.

Seite kommentieren

Was möchten Sie uns mitteilen?

Wir freuen uns über jede Rückmeldung entweder über das Formular oder über gi-kontakt@iqwig.de. Ihre Bewertungen und Kommentare werden von uns ausgewertet, aber nicht veröffentlicht. Ihre Angaben werden von uns vertraulich behandelt.

Bitte beachten Sie, dass wir Sie nicht persönlich beraten können. Wir haben Hinweise zu Beratungsangeboten für Sie zusammengestellt.

Über diese Seite

Erstellt am 01. Juni 2022

Nächste geplante Aktualisierung: 2025

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

So halten wir Sie auf dem Laufenden

Abonnieren Sie unseren Newsletter oder Newsfeed. Auf YouTube finden Sie unsere wachsende Videosammlung.