Burosumab (Crysvita) bei tumorbedingter Hypophosphatämie

Einleitung

Burosumab (Handelsname Crysvita) ist seit Juli 2022 ab dem zweiten Lebensjahr bei Hypophosphatämie mit tumorbedingter Osteomalazie zugelassen. Infrage kommt der Wirkstoff für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, bei denen der Tumor nicht vollständig entfernt werden kann.

Die Hypophosphatämie, auch Phosphatdiabetes genannt, ist eine sehr seltene der Knochen. Phosphat benötigt der Körper für den Aufbau von Knochen. Wenn zu viel Phosphat über den Urin ausgeschieden wird, kann das auf Dauer die Knochen schwächen (Osteomalazie). Eine Hypophosphatämie kann durch einen erblichen Defekt eines Gens entstehen oder durch Tumore, die den Stoffwechsel stören.

Bereits bei Kindern können Symptome auftreten wie:

  • Veränderungen des Skeletts und Knochenschmerzen
  • vermindertes Wachstum
  • gestörte Zahnentwicklung

Burosumab soll den Phosphatwert im Körper wieder normalisieren, die Beschwerden lindern und Veränderungen des Skeletts verhindern.

Anwendung

Burosumab wird unter die Haut in Oberarm, Bauch, Gesäß oder Oberschenkel gespritzt. Die Dosierung richtet sich nach dem Körpergewicht und wird langsam bis zu maximal 90 mg gesteigert.

Kinder und Jugendliche im Alter von 1 bis 17 Jahren erhalten alle 2 Wochen eine Spritze, Erwachsene alle 4 Wochen. Begleitend werden regelmäßig Blutuntersuchungen durchgeführt. Zeigt die Behandlung keine Verbesserung der Erkrankung, sollte die beendet werden.

Andere Behandlungen

Für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Hypophosphatämie kommen phosphathaltige Medikamente in Kombination mit Vitamin-D-Präparaten wie Calcitriol oder Alfacalcidol infrage.

Bewertung

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat 2022 geprüft, ob Burosumab für Personen mit Hypophosphatämie infolge eines Tumors im Vergleich zu den Standardtherapien Vor- oder Nachteile hat.

Um diese Frage zu beantworten, legte der Hersteller jedoch keine geeigneten Daten vor.

Weitere Informationen

Dieser Text fasst die wichtigsten Ergebnisse eines Gutachtens zusammen, das das IQWiG im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses () im Rahmen der Frühen Nutzenbewertung von Arzneimitteln erstellt hat. Der beschließt auf Basis der Gutachten und eingegangener Stellungnahmen über den Zusatznutzen von Burosumab (Crysvita).

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Burosumab (Hypophosphatämie bei tumorinduzierter Osteomalazie) – Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V. Dossierbewertung; Auftrag A22-88. 17.11.2022. (IQWiG-Berichte; Band 1460).

IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

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Über diese Seite

Erstellt am 01. Dezember 2022

Nächste geplante Aktualisierung: 2025

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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