Einleitung
Inebilizumab (Handelsname Uplizna) ist seit April 2022 für Erwachsene mit Neuromyelitis-optica-Spektrum-Erkrankungen zugelassen. Der Wirkstoff kommt nur für Patientinnen und Patienten infrage, die Anti-Aquaporin-4-Immunglobulin-positiv sind.
Bei Neuromyelitis-optica-Spektrum-Erkrankungen (NMOSD), auch Devic-Syndrom genannt, handelt es sich um seltene chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankungen, bei denen das eigene Immunsystem Nervenzellen in Gehirn und Rückenmark angreift. Bei der NMOSD werden unter anderem Antikörper gegen das körpereigene Eiweiß Anti-Aquaporin-4-Immunglobulin gebildet. Dies führt vor allem zu Entzündungen des Sehnervs (Optikusneuritis), des Rückenmarks (transverse Myelitis) und des Hirnstamms. Die Optikusneuritis kann unter anderem zu einer Sehschwäche bis hin zu Erblindung führen. Die Myelitis führt zu einer Schwächung der Muskelkraft, Krämpfen und Lähmungen.
Eine NMOSD verläuft in Schüben, wobei der erste Schub bereits zu einer deutlichen Verschlechterung des Allgemeinzustands führen kann. Meist tritt die Erkrankung zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr auf, Frauen sind häufiger betroffen als Männer.
Der Wirkstoff Inebilizumab soll die Entzündung unterdrücken und so unter anderem Häufigkeit und Verlauf von Schüben beeinflussen.