Einleitung
Pralsetinib (Handelsname Gavreto) ist seit November 2021 in Deutschland zur Behandlung von Erwachsenen mit fortgeschrittenem nicht kleinzelligem Lungenkrebs zugelassen, bei denen eine bestimmte genetische Veränderung zu dem Krebs geführt hat.
Lungenkrebs entsteht durch die bösartige Neubildung von Zellen der Atemwege ( Bronchien) und ihrer Aufzweigungen, den Bronchiolen. Deshalb spricht man auch von einem Bronchialkarzinom. Man unterscheidet hauptsächlich zwei Tumorarten:
- das kleinzellige Karzinom (englisch: small cell lung carcinoma, SCLC) und
- das nicht kleinzellige Karzinom (englisch: non small cell lung carcinoma, NSCLC).
Ein nicht kleinzelliges Karzinom wird, wenn möglich, operativ entfernt. Manchmal ist es dafür jedoch schon zu groß oder es hat bereits über das Blut- oder Lymphsystem Metastasen in anderen Körperregionen gebildet. In diesem Fall spricht man von einem metastasierenden Lungenkrebs.
Bei manchen Patientinnen und Patienten ist der Krebs Folge eines mutierten RET-Gens. Durch diese Veränderung wird ein Protein vom Körper produziert, das sogenannte RET-Fusionsprotein, das zu unkontrolliertem Tumorwachstum führen kann.
Pralsetinib blockiert die Wirkung des RET-Fusionsproteins und soll das Tumorwachstum hemmen und den Tumor verkleinern.