Eptinezumab (Vyepti) bei Migräne

Einleitung

Eptinezumab (Handelsname Vyepti) ist seit Januar 2022 in Deutschland zur Vorbeugung von Migräne zugelassen. Es kommt für Erwachsene infrage, die mindestens vier Tage im Monat Migräne haben.

Bei einem Migräneanfall setzen plötzlich heftige Schmerzen auf einer Kopfseite ein. Sie sind deutlich stärker als gewöhnliche Kopfschmerzen und werden als pulsierend, pochend oder hämmernd empfunden. Meist tritt eine Migräne mit zusätzlichen Beschwerden auf: Übelkeit, Erbrechen oder auch Empfindlichkeit gegen Licht und Geräusche. Unbehandelt halten die Beschwerden zwischen 4 Stunden und 3 Tagen an. Eine Migräne kann den Alltag erheblich einschränken. Häufig werden dann Medikamente gegen die Beschwerden eingesetzt.

Eptinezumab ist ein . Er hemmt die Wirkung eines bestimmten Proteins (Calcitonin Gene-Related Peptide, abgekürzt CGRP), das bei der Entstehung von Migräneanfällen eine Rolle spielt. Dadurch soll Migräneanfällen vorgebeugt werden.

Anwendung

Eptinezumab wird als gegeben. Die empfohlene Dosis beträgt 100 mg, alle 12 Wochen. Die Dosierung kann auf 300 mg bei Bedarf gesteigert werden. Zeigt sich nach sechs Monaten keine Besserung der Beschwerden, sollte abgewogen werden, ob die fortgeführt wird.

Andere Behandlungen

Für nicht vorbehandelte Personen sowie Patientinnen und Patienten, bei denen mindestens eine vorbeugende nicht ausreichte oder nicht vertragen wurde, kommt abhängig vom bereits ausprobierten Wirkstoff, eine sogenannte konventionelle mit den Wirkstoffen wie Metoprolol, Propranolol, Flunarizin, Topiramat, Amitriptylin oder Clostridium botulinum Toxin Typ A infrage.

Wurden diese Therapien nicht vertragen oder besserten sich die Beschwerden nicht ausreichend, kommen Erenumab, Fremanezumab oder Galcanezumab zum Einsatz.

Bewertung

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat 2022 geprüft, ob Eptinezumab für Personen mit Migräne im Vergleich zu den Standardtherapien Vor- oder Nachteile hat.

Der Hersteller legte für vorbehandelte Personen sowie Patientinnen und Patienten, bei denen eine konventionelle nicht ausreichte oder nicht vertragen wurde, einen indirekten Vergleich vor.

In diesem Fall wurde in einer Studie Eptinezumab mit einem verglichen, in der anderen Studie wurde Fremanezumab ebenfalls mit einem verglichen. Daraus wurde dann ein Vergleich von Eptinezumab mit Fremanezumab abgeleitet.

Es zeigten sich für diese Patientinnen und Patienten folgende Ergebnisse:

Welche Vor- oder Nachteile hat Eptinezumab?

Es zeigten sich keine Vor- oder Nachteile von Eptinezumab zu Fremanezumab.

Wo zeigte sich kein Unterschied?

Es zeigte sich kein Unterschied bei:

  • Beeinträchtigung durch Kopfschmerz
  • Gesundheitszustand
  • Gesundheitsbezogene Lebensqualität
  • Schwere Nebenwirkungen
  • Therapieabbrüche wegen Nebenwirkungen

Welche Fragen sind noch offen?

Der Hersteller legte keine verwertbaren Daten zu Migränetagen pro Monat vor.

Weitere Informationen

Dieser Text fasst die wichtigsten Ergebnisse eines Gutachtens zusammen, das das IQWiG im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses () im Rahmen der Frühen Nutzenbewertung von Arzneimitteln erstellt hat. Der beschließt auf Basis der Gutachten und eingegangener Stellungnahmen über den Zusatznutzen von Eptinezumab (Vyepti).

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Eptinezumab (Migräne) – Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V. Dossierbewertung; Auftrag A22-95. 23.11.2022. (IQWiG-Berichte; Band 1461).

IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

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Über diese Seite

Erstellt am 01. Dezember 2022

Nächste geplante Aktualisierung: 2025

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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