Bimekizumab (Bimzelx) bei Psoriasis Arthritis

Einleitung

Bimekizumab (Handelsname Bimzelx) ist seit Juni 2023 zur systemischen für Erwachsene mit aktiver Psoriasis Arthritis zugelassen, bei denen eine mit krankheitsmodifizierenden Arzneimitteln nicht ausreichend geholfen hat oder wenn die Medikamente nicht vertragen wurden. Bimekizumab wird dann allein oder in Kombination mit Methotrexat angewendet.

Eine Psoriasis Arthritis macht sich durch schmerzhafte und steife Gelenke bemerkbar. Sie kann als Folge einer Schuppenflechte auftreten, kommt aber auch bei Menschen ohne sichtbare Hautveränderungen vor.

Bei etwa 20 von 100 Menschen mit Psoriasis entzünden sich irgendwann auch die Gelenke. Sie fangen an zu schmerzen und können sich vor allem morgens für eine Weile steif anfühlen. Psoriasis Arthritis kann an vielen Gelenken im Körper auftreten. Oft sind die Hände, Füße, Ellbogen, Knie, der Nacken oder die Wirbel betroffen. Häufig entzünden sich mehr als fünf Gelenke, unter anderem die Endgelenke der Finger und Zehen. Vor allem können sie sich verformen, wenn die Erkrankung fortschreitet. Auch die Sehnen und Sehnenscheiden können sich entzünden.

Bimekizumab soll die verringern und so die Beschwerden der Psoriasis Arthritis lindern.

Anwendung

Bimekizumab gibt es als oder Fertigspritze in einer Dosierung von 160 mg. Die empfohlene Dosis für Personen mit Psoriasis Arthritis beträgt 160 mg (1 Injektion) alle 4 Wochen. Patientinnen und Patienten können sich nach ärztlicher Anweisung auch selbst spritzen.

Wenn jemand gleichzeitig eine mittelschwere bis schwere Plaque-Psoriasis hat, wird die Dosis bis Woche 16 auf 320 mg verdoppelt. Danach wird der Wirkstoff alle 8 Wochen gespritzt. Wenn allerdings mit dieser Dosierung die Gelenkbeschwerden nicht mehr ausreichend gelindert werden, kann auf eine Dosierung von 160 mg alle 4 Wochen umgestellt werden.

Bimekizumab wird bei der Psoriasis Arthritis allein oder in Kombination mit Methotrexat angewendet.

Andere Behandlungen

Für Personen mit aktiver Psoriasis Arthritis, denen eine mit krankheitsmodifizierenden antirheumatischen Arzneimitteln nicht gut geholfen hat, kommt eine Behandlung mit einem Tumor-Nekrose-Faktor (TNF)-α-Antagonist oder mit einem Interleukin-Antagonisten infrage. Die Wirkstoffe können mit Methotrexat kombiniert werden.

Für Personen mit aktiver Psoriasis Arthritis, denen eine mit (biologischen krankheitsmodifizierenden antirheumatischen Arzneimitteln) nicht gut geholfen hat, ist der Wechsel auf ein anderes Biologikum möglich (mit oder ohne Methotrexat).

Bewertung

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat 2023 geprüft, ob Bimekizumab für Personen mit aktiver Psoriasis Arthritis im Vergleich zu den Standardtherapien Vor- oder Nachteile hat.

Um diese Frage zu beantworten, legte der Hersteller eine Studie vor, aus der die Daten von Patientinnen und Patienten mit aktiver Psoriasis Arthritis ausgewertet werden konnten, denen eine mit krankheitsmodifizierenden antirheumatischen Arzneimitteln nicht ausreichend geholfen hat oder die sie nicht vertragen haben: 339 Personen erhielten über einen Zeitraum von 52 Wochen Bimekizumab und 108 Personen erhielten den TNF-α-Antagonisten Adalimumab.

Für diese Personengruppe zeigten sich folgende Ergebnisse:

Welche Vorteile hat Bimekizumab?

Es zeigten sich keine Vorteile von Bimekizumab im Vergleich zu Adalimumab.

Welche Nachteile hat Bimekizumab?

Pilzinfektion: Bei dieser Nebenwirkung deutet die Studien auf einen Nachteil von Bimekizumab hin: Mit Bimekizumab traten bei 13 von 100 Personen Pilzinfektionen auf. Mit Adalimumab war das bei etwa 2 von 100 Personen der Fall.

Wo zeigte sich kein Unterschied?

In der Studie zeigte sich kein Unterschied bei:

  • Krankheitsaktivität (mit und ohne Beteiligung der Gelenke der Wirbelsäule)
  • Beschwerdefreiheit (dauerhaft oder vorübergehend)
  • auf Druck schmerzende oder geschwollene Gelenke
  • von Bändern oder Sehnen am Übergang zum Knochen (Enthesitis)
  • Arthritis-Schmerzen
  • Beeinträchtigung der Gesundheit durch die Psoriasis Arthritis
  • Gesundheitszustand
  • Körperlicher Funktionszustand
  • Gesundheitsbezogene Lebensqualität
  • Erschöpfungssyndrom ()
  • Schwere Nebenwirkungen
  • Therapieabbrüche wegen Nebenwirkungen
  • Infektionen

Welche Fragen sind noch offen?

Der Hersteller legte keine verwertbaren Daten vor zu Psoriasis auf der Haut oder auf Fingernägeln sowie zu Entzündungen eines Fingers oder einer Zehe.

Für Patientinnen und Patienten mit aktiver Psoriasis Arthritis, denen eine mit (biologischen krankheitsmodifizierenden antirheumatischen Arzneimitteln) nicht ausreichend geholfen hat oder wenn, sie nicht gut vertragen wurde, legte der Hersteller keine verwertbaren Daten vor.

Weitere Informationen

Dieser Text fasst die wichtigsten Ergebnisse der Gutachten zusammen, die das IQWiG im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses () im Rahmen der Frühen Nutzenbewertung von Arzneimitteln erstellt hat. Der beschließt auf Basis der Gutachten und eingegangener Stellungnahmen über den Zusatznutzen von Bimekizumab (Bimzelx) bei Psoriasis Arthritis.

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Bimekizumab (Psoriasis-Arthritis) – Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V. Dossierbewertung; Auftrag A23-60. 27.09.2023. (IQWiG-Berichte; Band 1637).

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Bimekizumab (Psoriasis-Arthritis) – Addendum zum Projekt A23-60 (Dossierbewertung). Auftrag A23-105. 01.12.2023. (IQWiG-Berichte; Band 1685).

IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

Unsere Informationen beruhen auf den Ergebnissen hochwertiger Studien. Sie sind von einem Team aus Medizin, Wissenschaft und Redaktion erstellt und von Expertinnen und Experten außerhalb des IQWiG begutachtet. Wie wir unsere Texte erarbeiten und aktuell halten, beschreiben wir ausführlich in unseren Methoden.

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Über diese Seite

Aktualisiert am 13. März 2024

Nächste geplante Aktualisierung: 2027

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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