Zanubrutinib (Brukinsa) bei fortgeschrittenem follikulärem Lymphom

Einleitung

Zanubrutinib (Handelsname Brukinsa) ist seit November 2023 zur Behandlung eines fortgeschrittenen follikulären Lymphoms zugelassen. Es kommt für Erwachsene infrage, die bereits mindestens zwei systemische Therapien erhalten haben und bei denen der Krebs trotzdem fortschreitet oder erneut aufgetreten ist. Zanubrutinib wird mit dem Wirkstoff Obinutuzumab kombiniert.

Ein follikuläres Lymphom ist eine seltene Krebserkrankung. Es entsteht durch eine unkontrollierte Vermehrung krankhaft veränderter weißer (Lymphozyten). Diese Blutzellen können sich über die Lymph- und Blutgefäße im Körper ausbreiten. Follikuläre Lymphome werden meist zufällig entdeckt, bevor sie Beschwerden verursachen. Wenn Krankheitszeichen auftreten, handelt es sich um meist schmerzlose Vergrößerungen von Lymphknoten am Hals, den Achselhöhlen oder in der Leistengegend. Im fortgeschrittenen Stadium kann der Krebs auch Organe wie beispielsweise den Magen, den Darm oder die Milz befallen.

Zanubrutinib soll die Vermehrung der Krebszellen hemmen und so das Voranschreiten des Lymphoms verhindern.

Anwendung

Zur Behandlung eines fortgeschrittenen follikulären Lymphoms wird Zanubrutinib mit Obinutuzumab kombiniert.

Zanubrutinib ist als Kapsel in einer Dosierung von 80 mg verfügbar. Der Wirkstoff wird täglich in einer Dosierung von 320 mg (4 Kapseln) angewendet. Die Kapseln können entweder 1-mal am Tag (4 Kapseln) oder 2-mal am Tag (jeweils 2 Kapseln) eingenommen werden.

Obinutuzumab wird im Anschluss an Zanubrutinib als gegeben. Die Behandlung mit Obinutuzumab dauert insgesamt 6 Monate. Im ersten Monat wird der Wirkstoff an Tag 1, 8 und 15 gegeben. Dann folgt eine mit Obinutuzumab pro Monat. Die Behandlung mit Obinutuzumab kann um weitere 2 Jahre verlängert werden (Infusionen alle 2 Monate).

Treten zu starke Nebenwirkungen auf oder schreitet der Krebs fort, wird die Behandlung beendet.

Andere Behandlungen

Für erwachsene Patientinnen und Patienten mit fortgeschrittenem follikulärem Lymphom kommt abhängig vom Allgemeinzustand, dem Krankheitsverlauf und vorherigen Therapien eine individuell angepasste infrage. Meist kommen hierbei verschiedene Wirkstoffe allein oder in Kombination zum Einsatz, wie beispielsweise Bendamustin mit Obinutuzumab, Lenalidomid, Rituximab, Mosunetuzumab oder Tisagenlecleucel.

Bewertung

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat 2024 geprüft, ob Zanubrutinib für Erwachsene mit fortgeschrittenem follikulärem Lymphom, die bereits mindestens zwei systemische Therapien erhalten haben, im Vergleich zu einer individuell angepassten Vor- oder Nachteile hat.

Um diese Frage zu beantworten, legte der Hersteller jedoch keine geeigneten Daten vor.

Weitere Informationen

Dieser Text fasst die wichtigsten Ergebnisse eines Gutachtens zusammen, das das IQWiG im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses () im Rahmen der Frühen Nutzenbewertung von Arzneimitteln erstellt hat. Der beschließt auf Basis des Gutachtens und eingegangener Stellungnahmen über den Zusatznutzen von Zanubrutinib (Brukinsa).

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Zanubrutinib (follikuläres Lymphom) – Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V. Dossierbewertung; Auftrag A23-130. 13.03.2024. (IQWiG-Berichte; Band 1747).

IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

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Über diese Seite

Erstellt am 03. April 2024

Nächste geplante Aktualisierung: 2027

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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