Mirikizumab (Omvoh) bei Morbus Crohn

Einleitung

Mirikizumab (Handelsname Omvoh) ist seit Februar 2025 für Erwachsene mit mittelschwerem bis schwerem zugelassen. Es kommt infrage, wenn andere Therapien die Beschwerden nicht ausreichend lindern konnten oder zu starke Nebenwirkungen auftraten.

ist eine chronische Schleimhautentzündung des Darms. Meist ist der letzte Teil des (terminales Ileum) betroffen. Die Erkrankung beginnt bei den meisten Betroffenen zwischen dem 15. und 35. Lebensjahr. Sie tritt in Schüben auf: Beschwerdefreie Phasen wechseln sich mit Zeiten ab, in denen Schmerzen im rechten Unterbauch, Durchfall und Gewichtsverlust so stark sein können, dass die Betroffenen in dieser Zeit nicht ihrer Arbeit oder Freizeit nachgehen können oder sogar ins Krankhaus müssen. Bei der Erkrankung kommt es häufig zu Fisteln, Abszessen und Verengungen im Darmbereich. Neben dem Darm können auch andere Abschnitte des Verdauungstrakts wie beispielsweise der Mund betroffen sein. Die Entzündungen können auch an den Augen, Gelenken oder der Haut auftreten.

Je nachdem wie stark der ausgeprägt ist, unterscheidet man zwischen einem leichten, mittelschweren oder schweren Verlauf. Da die Erkrankung nicht heilbar ist, zielt eine darauf ab, die Beschwerden während eines Krankheitsschubs zu mildern, die Häufigkeit von Schüben zu verringern und ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern. Wird der behandelt, haben die Betroffenen eine normale Lebenserwartung. Die Behandlung bei folgt einem Therapieschema: Zuerst wird eine sogenannte konventionelle eingesetzt. Dazu gehören einschließlich Budesonid oder Immunsuppressiva wie beispielsweise Azathioprin oder Methotrexat. Wirken diese Therapien nicht ausreichend oder werden nicht vertragen, kommen sogenannte infrage.

Mirikizumab ist ein Interleukin-Inhibitor und gehört zu der Gruppe der . Diese sollen bei die hemmen und so die Beschwerden lindern.

Anwendung

Der Wirkstoff ist als , oder -spritze verfügbar. Mirikizumab wird die ersten drei Mal mit 900 mg alle 4 Wochen als über 90 Minuten gegeben. Danach wird die mit 300 mg alle 4 Wochen mit oder -spritze fortgeführt. Haben sich die Beschwerden nach einem halben Jahr nicht ausreichend verbessert, wird abgewogen, ob die fortgeführt wird.

Andere Behandlungen

Wirken die konventionellen Therapien nicht mehr ausreichend oder wurden nicht vertragen, kommt eine mit einem Biologikum infrage. Dazu gehören TNF-α-Antagonisten (Adalimumab oder Infliximab), Integrin-Inhibitoren oder Interleukin-Inhibitoren (Vedolizumab, Risankizumab oder Ustekinumab).

Wirkt die mit einem bestimmten Biologikum nicht mehr ausreichend oder wurde sie nicht vertragen, wird auf einen anderen Wirkstoff aus der Gruppe der oder auf den Wirkstoff Upadacitinib gewechselt.

Bewertung

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat 2025 geprüft, ob Mirikizumab für Erwachsene mit mittelschwerem bis schwerem im Vergleich zu den Standardtherapien Vor- oder Nachteile hat.

Um diese Frage zu beantworten, legte der Hersteller geeignete Daten für folgende Fragestellungen vor:

Weitere Informationen

Dieser Text fasst die wichtigsten Ergebnisse des Gutachtens zusammen, das das IQWiG im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses () im Rahmen der Frühen Nutzenbewertung von Arzneimitteln erstellt hat. Der beschließt auf Basis des Gutachtens und eingegangener Stellungnahmen über den Zusatznutzen von Mirikizumab (Omvoh).

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Mirikizumab (Morbus Crohn) – Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V. Dossierbewertung; Projekt A25-42. 12.06.2025. (IQWiG-Berichte; Band 2030); DOI: 10.60584/A25-42

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Über diese Seite

Erstellt am 30. Juni 2025

Nächste geplante Aktualisierung: 2028

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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