Midostaurin (Rydapt) bei systemischer Mastozytose und Mastzellleukämie

Einleitung

Midostaurin (Handelsname Rydapt) ist seit September 2017 für Erwachsene zugelassen mit:

  • aggressiver systemischer Mastozytose
  • systemischer Mastozytose mit assoziierter hämatologischer Neoplasie
  • Mastzellleukämie

Mit der systemischen Mastozytose werden sehr seltene Erkrankungen des Knochenmarks zusammengefasst. Mit dem Begriff „Hämatologische Neoplasien“ werden bösartige Erkrankungen des Blutsystems beschrieben.

Die Mastzellen werden im gebildet und gehören zu den weißen . Sie enthalten Botenstoffe wie oder Heparin und helfen bei Entzündungsreaktionen, zum Beispiel gegen Krankheitserreger. Bei der systemischen und aggressiven Mastozytose kommt es zu einer unkontrollierten Vermehrung abnormer Mastzellen. Die Zellen reichern sich in Organen an und verdrängen gesunde Zellen. Häufig betroffen sind Knochenmark, Leber, Milz, Darm und Lymphknoten. Die Erkrankung führt zu unter anderem zu Magen-Darm-Beschwerden mit Gewichtsverlust, Durchfall sowie Atem- und Knochenbeschwerden.

Die Mastzellleukämie stört ebenfalls die Funktion von Organen. Häufige Symptome sind Fieber, allgemeines Unwohlsein sowie Appetit- und Gewichtsverlust.

Midostaurin soll die unkontrollierte Vermehrung der Mastzellen hemmen und so die Erkrankungen aufhalten.

Anwendung

Den Wirkstoff gibt es als Kapsel in einer Dosierung von 25 mg und er wird zweimal täglich in Abständen von ungefähr 12 Stunden in einer Dosierung von 100 mg (4 Kapseln) eingenommen. Die Kapseln sollten zusammen mit Nahrung eingenommen werden. Treten zu starke Nebenwirkungen auf oder schreitet die Erkrankung fort, wird die beendet.

Andere Behandlungen

Bei Erwachsenen mit Mastozytose oder Mastzellleukämie wird die unter Berücksichtigung des Allgemeinzustandes, der Art der Erkrankung und der Vortherapie individuell angepasst. Infrage kommen hierbei die Wirkstoffe Avapritinib, Cladribin und Imatinib.

Bewertung

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat 2024 geprüft, ob Midostaurin für Erwachsene mit systemischer Mastozytose oder Mastzellleukämie im Vergleich zu den individuell angepassten Therapien Vor- oder Nachteile hat.

Um diese Frage zu beantworten, legte der Hersteller jedoch keine geeigneten Daten vor.

Weitere Informationen

Dieser Text fasst die wichtigsten Ergebnisse eines Gutachtens zusammen, das das IQWiG im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses () im Rahmen der Frühen Nutzenbewertung von Arzneimitteln erstellt hat. Der beschließt auf Basis des Gutachtens und eingegangener Stellungnahmen über den Zusatznutzen von Midostaurin (Rydapt).

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Midostaurin (systemische Mastozytose) – Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V. Dossierbewertung; Auftrag A23-111. 09.02.2024 (IQWiG-Berichte; Band 1720).

IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

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Über diese Seite

Erstellt am 01. März 2024

Nächste geplante Aktualisierung: 2027

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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