Misoprostol (Angusta) bei Geburtseinleitung

Einleitung

Misoprostol (Handelsname Angusta) ist seit September 2020 zur Geburtseinleitung zugelassen. Es darf ab der 37. Schwangerschaftswoche eingesetzt werden, wenn Muttermund und Gebärmutterhals () noch unreif sind und es einen Grund gibt, die Geburt trotzdem einzuleiten.

Das können unterschiedliche Gründe sein, beispielsweise wenn die Geburt 10 bis 14 Tage nach dem errechneten Termin noch nicht begonnen hat oder ein zu früher Blasensprung.

Mit der Zervixreifung beginnt die sogenannte einer Geburt. Die Wehen bewirken, dass sich der Muttermund langsam öffnet und weicher wird, um sich für die Geburt zu dehnen.

Misoprostol ist ein Hormon, das Wehen auslöst, um so die Geburt einzuleiten.

Anwendung

Misoprostol ist als Tablette in einer Dosierung von 25 Mikrogramm verfügbar und darf nur im Krankenhaus durch medizinisches Fachpersonal verabreicht werden. Die empfohlene Dosierung ist eine Tablette alle 2 Stunden oder 2 Tabletten alle 4 Stunden mit einem Glas Wasser. Die Maximaldosis beträgt 200 Mikrogramm über einen Zeitraum von 24 Stunden. Während der Behandlung müssen das ungeborene Kind und die Wehenaktivität engmaschig überwacht werden.

Andere Behandlungen

Bei Frauen mit unreifer ab der 37. Schwangerschaftswoche kann der Wirkstoff Dinoproston zur Geburtseinleitung eingesetzt werden.

Bewertung

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat 2021 geprüft, ob Misoprostol für Frauen ab der 37. Schwangerschaftswoche im Vergleich zu Dinoproston Vor- oder Nachteile hat.

Um diese Frage zu beantworten, legte der Hersteller jedoch keine geeigneten Daten vor.

Weitere Informationen

Dieser Text fasst die wichtigsten Ergebnisse eines Gutachtens zusammen, das das IQWiG im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses () im Rahmen der Frühen Nutzenbewertung von Arzneimitteln erstellt hat. Der beschließt auf Basis der Gutachten und eingegangener Stellungnahmen über den Zusatznutzen von Misoprostol (Angusta).

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Misoprostol (Geburtseinleitung) – Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V. Dossierbewertung; Auftrag A21-114. 29.11.2021. (IQWiG-Berichte; Band 1243).

IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

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Über diese Seite

Erstellt am 01. Dezember 2021

Nächste geplante Aktualisierung: 2024

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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