Nivolumab (Opdivo) mit Ipilimumab (Yervoy) bei fortgeschrittenem Leberzellkrebs

Einleitung

Nivolumab (Handelsname Opdivo) in Kombination mit Ipilimumab (Handelsname Yervoy) ist seit Mai 2025 für Erwachsene mit Leberzellkrebs zugelassen, die zuvor noch keine systemische erhalten haben. Der Wirkstoff kommt infrage, wenn der Leberzellkrebs fortgeschritten ist oder nicht mehr operiert werden kann.

Leberzellkrebs (hepatozelluläres ) entsteht durch bösartige Veränderungen von Zellen der Leber. Anfangs macht sich ein Leberzellkrebs meist nicht bemerkbar. Erst im fortgeschrittenen Stadium treten häufig allgemeine Beschwerden auf wie Übelkeit oder Appetitverlust. Große Tumoren verursachen oft einen Druckschmerz im rechten Oberbauch. Außerdem kann der Bauch durch Flüssigkeit anschwellen (Aszites).

Ein Leberzellkrebs lässt sich nur schwer behandeln. Er kann in seinem Wachstum bereits so weit fortgeschritten sein, dass der Krebs durch eine Operation nicht mehr geheilt werden kann. Dann wird in der Regel eine systemische eingesetzt, die im ganzen Körper wirken soll, um den Krebs aufzuhalten.

Oft haben Patientinnen und Patienten mit Leberzellkrebs auch eine , bei der die Leber zunehmend schlechter arbeitet. Wenn die fortgeschritten ist, kann auch ein Krebs nicht mehr optimal behandelt werden. Wie weit eine fortgeschritten ist, wird anhand des Child-Pugh-Scores beurteilt.

Die Wirkstoffe Nivolumab und Ipilimumab sind Immuntherapien, die die Immunabwehr aktivieren sollen, den Krebs anzugreifen und sein Wachstum zu hemmen.

Anwendung

Beide Wirkstoffe werden als Infusionen über einen Tropf in eine Vene gegeben. Zuerst werden 4-mal alle 3 Wochen Nivolumab und Ipilimumab zusammen gegeben. Danach wird Nivolumab als Einzeltherapie, je nach Dosierung, alle 2 oder 4 Wochen gegeben. Die dauert 30 Minuten.

Die Behandlung dauert maximal 2 Jahre oder wird beendet, wenn der Krebs weiter fortschreitet oder zu starke Nebenwirkungen auftreten.

Andere Behandlungen

Bei Erwachsenen mit fortgeschrittenem oder inoperablem Leberzellkrebs, die zuvor noch keine systemische erhalten haben, hängt die Standardtherapie davon ab, ob eine vorliegt und wie weit diese fortgeschritten ist:

  • Für Patientinnen und Patienten ohne oder mit leichter (Child-Pugh A) kommt als Standardtherapie Atezolizumab in Kombination mit Bevacizumab oder Durvalumab in Kombination mit Tremelimumab infrage.
  • Für Patientinnen und Patienten mit einer mittelschweren (Child-Pugh B) kommt eine bestmögliche unterstützende Behandlung („“ oder ) infrage. Die unterstützende Behandlung soll sich an den individuellen Bedürfnissen orientieren, Beschwerden wie Übelkeit, Appetitverlust oder Schmerzen lindern und die Lebensqualität verbessern.

Bewertung

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat 2025 geprüft, ob Nivolumab plus Ipilimumab für Personen mit fortgeschrittenem oder inoperablem Leberzellkrebs, die noch keine systemische erhalten haben, Vor- oder Nachteile im Vergleich zu den Standardtherapien hat.

Um diese Frage zu beantworten, legte der Hersteller jedoch keine geeigneten Daten vor.

Weitere Informationen

Dieser Text fasst die wichtigsten Ergebnisse des Gutachtens zusammen, das das IQWiG im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses () im Rahmen der Frühen Nutzenbewertung von Arzneimitteln erstellt hat. Der beschließt auf Basis der Gutachten und eingegangener Stellungnahmen über den Zusatznutzen von Nivolumab (Opdivo) mit Ipilimumab (Yervoy).

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Nivolumab (hepatozelluläres Karzinom, Kombination mit Ipilimumab) – Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V. Dossierbewertung; Projekt A25-79. 11.09.2025. (IQWiG-Berichte; Band 2086); DOI: 10.60584/A25-79.

IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

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Über diese Seite

Erstellt am 15. September 2025

Nächste geplante Aktualisierung: 2028

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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