Glofitamab (Columvi) bei fortgeschrittenem B-Zell-Lymphom

Einleitung

Glofitamab (Handelsname Columvi) ist seit Juli 2023 für Erwachsene mit diffusem großzelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL) zugelassen, wenn der Krebs nach mindestens 2 Therapien fortschreitet oder wieder aufgetreten ist. Bei einem vorbehandelten DLBCL NOS-Tumor, wenn eine Stammzelltransplantation nicht infrage kommt, wird der Wirkstoff mit Gemcitabin und Oxaliplatin seit April 2025 kombiniert.

B-Zell-Lymphome gehören zu Krebserkrankungen des Lymphsystems. Sie entstehen durch eine unkontrollierte Vermehrung krankhaft veränderter weißer Blutzellen (Lymphozyten).

Lymphome werden meist zufällig entdeckt, bevor sie Beschwerden verursachen. Wenn Krankheitszeichen auftreten, handelt es sich meist um schmerzlose Vergrößerungen von Lymphknoten am Hals, in den Achselhöhlen oder in der Leistengegend. Im fortgeschrittenen Stadium kann der Krebs auch Organe wie beispielsweise den Magen, das Zwerchfell, den Darm oder die Milz befallen. Für eine sind unter anderem die Eigenschaften eines Tumors entscheidend. Ein NOS (not otherwise specified) -Tumor ist unter den B-Zell-Lymphomen die häufigste Tumorart, die meist schnell fortschreitet.

Glofitamab ist ein und soll Krebszellen hemmen und so das Voranschreiten des Lymphoms verhindern.

Anwendung

Der Wirkstoff wird als verabreicht. Um starke Nebenwirkungen zu vermeiden, werden kurz vor der Dexamethason, Analgetika / Antipyretika und ein Antihistamin gegeben. Vor der 1. Gabe wird zudem Obinutuzumab eingesetzt. Glofitamab wird in 12 Behandlungszyklen von 3 Wochen eingesetzt und in diesen von 2,5 auf 30 mg gesteigert:

Als Einzeltherapie im 1. Behandlungszyklus an Tag 8 und 15 und in den folgenden 11 Zyklen jeweils an Tag 1.

In der Kombinationstherapie im 1. Behandlungszyklus an Tag 2: Gemcitabin und Oxaliplatin, an Tag 8 und 15 Glofitamab. In den folgenden 7 Zyklen jeweils alle Wirkstoffe an Tag 1. Ab dem 9. Zyklus wird dann nur noch Glofitamab verabreicht.

Schreitet der Krebs fort oder treten zu starke Nebenwirkungen auf, wird die beendet.

Andere Behandlungen

Bei einem DLBCL NOS, wenn keine CAR-T-Zelltherapie oder Stammzelltherapie infrage kommt, werden Tafasitamab in Kombination mit Lenalidomid oder Polatuzumab Vedotin in Kombination mit Bendamustin und Rituximab eingesetzt.

Bei DLBCL nach mindestens 2 vorherigen Therapien, wird die individuell angepasst. Abhängig davon, ob eine CAR-T-Zelltherapie oder Stammzelltransplantation infrage kommt und welche Therapien bereits versucht wurden, kommen beispielsweise Tisagenlecleucel, Axicabtagen-Ciloleucel, Lisocabtagen maraleucel oder Polatuzumab Vedotin in Kombination mit Bendamustin und Rituximab infrage.

Bewertung

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat 2025 geprüft, ob Glofitamab für vorbehandelte Personen mit fortgeschrittenem diffusem großzelligem B-Zell-Lymphom im Vergleich zu den Vergleichstherapien Vor- oder Nachteile hat.

Um diese Frage zu beantworten, legte der Hersteller jedoch keine geeigneten Daten vor.

Weitere Informationen

Dieser Text fasst die wichtigsten Ergebnisse der Gutachten zusammen, die das IQWiG im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses () im Rahmen der Frühen Nutzenbewertung von Arzneimitteln erstellt hat. Der beschließt auf Basis der Gutachten und eingegangener Stellungnahmen über den Zusatznutzen von Glofitamab (Columvi) als Einzeltherapie und in Kombination mit Gemcitabin und Oxaliplatin.

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Glofitamab (DLBCL, Kombination mit Gemcitabin und Oxaliplatin) – Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V. Dossierbewertung; Projekt A25-64. 12.08.2025. (IQWiG-Berichte; Band 2068); DOI: 10.60584/A25-64.

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Glofitamab (DLBCL, Monotherapie, ab Drittlinie) – Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V. Dossierbewertung; Projekt A25-65. 12.08.2025. (IQWiG-Berichte; Band 2067); DOI: 10.60584/A25-64.

IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

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Über diese Seite

Erstellt am 15. August 2025

Nächste geplante Aktualisierung: 2028

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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