Elacestrant (Orserdu) bei fortgeschrittenem Brustkrebs

Einleitung

Elacestrant (Handelsname Orserdu) ist seit September 2023 zur Folgebehandlung eines Östrogen-Rezeptor-positiven sowie HER2-negativen Brustkrebs mit aktivierender ESR1-Mutation zugelassen, der gebildet hat oder lokal fortgeschritten ist. Der Wirkstoff kommt für Frauen nach den Wechseljahren und Männer mit dieser Form des Brustkrebses infrage.

Ein Tumor in der Brust wird, wenn möglich, operativ entfernt. Manchmal ist er dafür jedoch schon zu groß oder hat Absiedlungen in anderen Körperregionen () gebildet. In diesem Fall spricht man von fortgeschrittenem Brustkrebs.

Wie sich Brustkrebs-Zellen vermehren, wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst. Brustkrebs-Zellen weisen auf ihrer Oberfläche auf, die nach Aktivierung das Wachstum beschleunigen: Manche Brustkrebszellen tragen zum Beispiel größere Mengen des Östrogen-Rezeptors oder des humanen epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptors HER2. Bei anderen ist der Östrogen-Rezeptor durch eine des ESR1-Gens dauerhaft aktiviert.

Elacestrant fördert den Abbau des Östrogenrezeptors und soll dadurch das Krebswachstum hemmen.

Anwendung

Elacestrant ist als Tablette in 2 Dosierungen verfügbar: 86 und 345 mg. Die empfohlene Dosis beträgt einmal täglich 345 mg. Bei starken Nebenwirkungen kann die Dosis auf dreimal täglich 86 mg (insgesamt 258 mg) reduziert werden. Bei starken Nebenwirkungen oder wenn der Krebs fortschreitet, wird die beendet.

Andere Behandlungen

Für Frauen nach den Wechseljahren und Männer mit HER2-negativen und Östrogen-Rezeptor-positiven Brustkrebs mit aktivierender ESR1-Mutation, die bereits mindestens eine hormonelle Behandlung erhalten haben, kommen folgende Therapien infrage:

  • Für Frauen: Tamoxifen, Anastrozol, Fulvestrant, Letrozol, Exemestan, Everolimus in Kombination mit Exemestan.
  • Für Männer: Tamoxifen, Aromatasehemmer in Kombination mit einem GnRH-Analogon oder Fulvestrant.

Bewertung

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat 2024 geprüft, ob Elacestrant für Frauen nach den Wechseljahren und Männer mit Östrogen-Rezeptor-positiven Brustkrebs mit aktivierender ESR1-Mutation und HER2-negativen Brustkrebs im Vergleich zu den Standardtherapien Vor- oder Nachteile hat.

Um diese Frage zu beantworten, legte der Hersteller jedoch keine geeigneten Daten vor.

Weitere Informationen

Dieser Text fasst die wichtigsten Ergebnisse eines Gutachtens zusammen, das das IQWiG im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses () im Rahmen der Frühen Nutzenbewertung von Arzneimitteln erstellt hat. Der beschließt auf Basis der Gutachten und eingegangener Stellungnahmen über den Zusatznutzen von Elacestrant (Orserdu).

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Elacestrant (Mammakarzinom) – Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V. Dossierbewertung; Auftrag A23-104. 25.01.2024. (IQWiG-Berichte; Band 1705).

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Über diese Seite

Erstellt am 07. Februar 2024

Nächste geplante Aktualisierung: 2027

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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