Mepolizumab (Nucala) bei fortgeschrittener eosinophiler Granulomatose mit Polyangiitis

Einleitung

Mepolizumab (Handelsname Nucala) ist seit November 2021 als zusätzliche Behandlung für Patientinnen und Patienten ab 6 Jahren mit einer fortgeschrittenen eosinophilen Granulomatose mit Polyangiitis (EGPA oder Churg-Strauss-Syndrom) zugelassen.

Die eosinophile Granulomatose ist eine sehr seltene chronische Gefäßerkrankung. Eosinophile Granulozyten gehören zu den weißen und sind ein wichtiger Bestandteil der Immunabwehr. Bei der EGPA verursachen die Granulozyten Entzündungen der Blutgefäße (Polyangiitis), die zu Durchblutungsstörungen zum Beispiel in Niere, Herz und Lunge führen. Die Ursache der Erkrankung ist nicht bekannt.

Die Erkrankung macht sich zunächst durch unspezifische Symptome wie beispielsweise Abgeschlagenheit, Fieber, Nachtschweiß, Gewichtsabnahme sowie Muskel- und Gelenkschmerzen bemerkbar. Ist die Lunge betroffen, kommt es zu schweren allergischen Asthmaanfällen. Später können beispielsweise der Herzmuskel und Hirngefäße geschädigt werden.

Die Symptome können in Schüben auftreten. Unbehandelt kann die Erkrankung lebensbedrohlich werden.

Mepolizumab ist ein gegen ein Hormon der Immunabwehr. Es soll die Zahl der eosinophilen Granulozyten verringern und so die Entzündungen im Körper abschwächen.

Anwendung

Mepolizumab wird von Fachpersonal alle 4 Wochen unter die Haut in den Oberarm, Oberschenkel oder Bauch gespritzt und wie folgt dosiert:

  • Kinder ab 6 Jahre mit einem Körpergewicht bis 40 kg erhalten 100 mg Mepolizumab, ab 40 kg 200 mg
  • Jugendliche ab 12 Jahre und Erwachsene erhalten 300 mg Mepolizumab

Andere Behandlungen

Bei Personen mit EGPA kommt eine individuell angepasste zum Einsatz. Das heißt, die Behandlung orientiert sich am Schweregrad der Erkrankung, den Beschwerden, der Behandlungsphase und dem Krankheitsverlauf. Zum Einsatz können hierbei Medikamente gegen Entzündungen kommen, beispielsweise und / oder Immunsuppressiva wie unter anderem Cyclophosphamid, Rituximab oder Leflunomid.

Bewertung

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat 2022 geprüft, ob Mepolizumab (Nucala) für Patientinnen und Patienten ab 6 Jahre bei eosinophiler Granulomatose mit Polyangiitis im Vergleich zu einer individuell angepassten Vor- oder Nachteile hat.

Um diese Frage zu beantworten, legte der Hersteller jedoch keine geeigneten Daten vor.

Weitere Informationen

Dieser Text fasst die wichtigsten Ergebnisse der Gutachten zusammen, die das IQWiG im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses () im Rahmen der Frühen Nutzenbewertung von Arzneimitteln erstellt hat. Der beschließt auf Basis des Gutachtens und eingegangener Stellungnahmen über den Zusatznutzen von Mepolizumab (Nucala).

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Mepolizumab (eosinophile Granulomatose mit Polyangiitis) – Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V. Dossierbewertung; Auftrag A21-151. 25.02.2021. (IQWiG-Berichte; Band 1302).

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Mepolizumab (eosinophile Granulomatose mit Polyangiitis) – Addendum zum Auftrag A21-151; Auftrag A22-43. 05.05.2022. (IQWiG-Berichte; Band 1349).

IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

Unsere Informationen beruhen auf den Ergebnissen hochwertiger Studien. Sie sind von einem Team aus Medizin, Wissenschaft und Redaktion erstellt und von Expertinnen und Experten außerhalb des IQWiG begutachtet. Wie wir unsere Texte erarbeiten und aktuell halten, beschreiben wir ausführlich in unseren Methoden.

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Über diese Seite

Aktualisiert am 20. Mai 2022

Nächste geplante Aktualisierung: 2025

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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