Einleitung
Brivaracetam (Handelsname Briviact) ist seit Februar 2022 als Zusatztherapie für 2- bis 3-jährige Kinder mit Epilepsie zugelassen.
Epileptische Anfälle werden durch eine gestörte Aktivität von Nervenzellen im Gehirn ausgelöst. Die Anfälle äußern sich unter anderem durch Bewusstseins- und Wahrnehmungsstörungen, Muskelzuckungen bis hin zu starken Krämpfen und Unwohlsein. Meist geht ein Krampfanfall innerhalb einiger Sekunden bis Minuten vorüber.
Je nach Ausbreitung werden fokale und generalisierte epileptische Anfälle unterschieden.
Fokale Anfälle bleiben auf einen kleinen Teil des Gehirns begrenzt: Muskelzuckungen oder -krämpfe betreffen nur einzelne Körperstellen. Fokale Anfälle können sich aber auch auf das gesamte Gehirn ausbreiten – man spricht dann von einer „sekundären Generalisierung“. Generalisierte Krampfanfälle sind nicht unbedingt schwerer als fokale Anfälle, führen aber häufiger zu Bewusstlosigkeit und Krämpfen im ganzen Körper.
Brivaracetam ist zur Behandlung von fokalen Anfällen mit und ohne sekundäre Generalisierung zugelassen. Der Wirkstoff beeinflusst die Ausschüttung von Botenstoffen im Gehirn und soll so Krampfanfällen vorbeugen.