Einleitung
Fingolimod (Handelsname Gilenya) ist seit März 2011 für Erwachsene mit hochaktiver schubförmiger multipler Sklerose zugelassen, bei denen die Standardbehandlung mit Beta-Interferon nicht ausreichend wirkt oder bei denen die Krankheit besonders rasch und schwer verläuft. Seit Mai 2014 ist der Wirkstoff auch zugelassen, wenn mit einer anderen krankheitsmodifizierenden wie beispielsweise Glatirameracetat vorbehandelt wurde. „Krankheitsmodifizierend“ wird eine genannt, wenn sie den Verlauf einer Krankheit günstig beeinflussen kann. Seit November 2018 kann er auch bei Kindern und Jugendlichen ab 10 Jahren eingesetzt werden.
Multiple Sklerose (MS) ist eine chronische, nicht heilbare entzündliche Erkrankung, bei der das eigene Immunsystem Nervenbahnen in Gehirn und Rückenmark schädigt. Dies kann zu Gefühlsstörungen, Müdigkeit, Schmerzen in Armen und Beinen, Lähmungserscheinungen, Schwindel und Zittern führen. Häufig verläuft eine MS schubweise mit akuten Krankheitsphasen und beschwerdefreien Intervallen. Diese Form wird auch als schubförmig-remittierende (remittierend = zurückbildend) bezeichnet. Wenn viele Schübe in kurzer Zeit auftreten, sprechen Fachleute von einem hochaktiven Verlauf.
Die Krankheit wird zunächst meist mit Beta-Interferon oder Glatirameracetat behandelt. Arzneimittel wie Fingolimod, Glatirameracetat und Beta-Interferon beeinflussen das , um die Schädigung der Nerven zu verlangsamen.