Sobald ein Kind geboren ist, wird untersucht, ob es ihm gut geht und alles in Ordnung ist. Während dieser „U1“ genannten ersten medizinischen Untersuchung werden auch die Herzgeräusche und der Pulsschlag eines Babys kontrolliert. Die meisten Babys kommen aber gesund zur Welt.
Innerhalb der ersten zwei Tage nach der Geburt bieten Kliniken und Praxen eine für gesetzlich Krankenversicherte kostenlose Untersuchung an, die „Pulsoxymetrie“. Sie soll seltene, schwere Herzfehler entdecken und so eine frühe Behandlung ermöglichen.
Nach der Geburt erholt sich der Körper der Mutter allmählich wieder. Es dauert aber eine Weile, bis alles verheilt ist und sich die Gebärmutter zurückgebildet hat. Wenn alles gut verläuft, können die ersten Wochen mit dem Kind, das sogenannte Wochenbett, eine besondere Phase der Ruhe und des Glücks sein. Auch Väter planen heute meist eine berufliche Pause ein, um das Neugeborene kennenzulernen und ihre Partnerin zu unterstützen.
Bis das Kind zwei Monate alt ist, haben gesetzlich Krankenversicherte Anspruch auf eine Wochenbett-Betreuung durch eine Hebamme. In den ersten zehn Tagen nach der Geburt macht eine Hebamme sogar tägliche Hausbesuche. Ihr Rat und ihre tatkräftige Unterstützung sind für viele Mütter und ihre Familien eine wichtige Hilfe.
Viele Frauen wiegen nach der Schwangerschaft noch einige Zeit mehr als vorher. Bei den meisten dauert es ein halbes Jahr, bis sie ihr ursprüngliches Gewicht wieder erreicht haben. Doch auch wenn das nicht klappt: Ein gesundheitliches Problem ist das Zusatzgewicht meist nur bei Frauen, die in der Schwangerschaft stark übergewichtig geworden sind. Direkt nach der Geburt ist keine günstige Zeit, gezielt abzunehmen. Langfristig hilft dabei oft eine Kombination aus Ernährungsumstellung und viel Bewegung.
Die erneute hormonelle Umstellung nach einer Geburt und die völlig neue Lebenssituation kann Frauen trotz aller Freude über ihr Kind auch psychisch zu schaffen machen: Glück und Stress liegen meist nah beieinander. Ohne ausreichende Unterstützung stellt sich leicht ein Gefühl der Überforderung ein. Bekannt ist das Phänomen des „Baby blues“, einer kurzen Phase heftiger Stimmungsschwankungen und unerklärlicher Traurigkeit nach der Geburt. Hält die Traurigkeit länger an, kann das ein Zeichen für eine Wochenbettdepression sein. Meist ist dann Hilfe von außen nötig.