Wenn Eltern feststellen, dass ihr Kind hörbehindert ist, sind sie meist bestürzt und sorgen sich um die Entwicklung und Zukunft ihres Kindes. Besonders bei schweren Hörstörungen können viele Untersuchungs-, Behandlungs- oder Rehatermine den Alltagsrhythmus bestimmen, manchmal in weit entfernten Spezialkliniken.
Informationen sind in dieser Phase sehr wichtig: Eltern sollten sich mit den Ärztinnen und Ärzten ausführlich beraten können und zusätzlich schriftliche Informationen zur jeweils vorliegenden Erkrankung erhalten, die auch Behandlungsmöglichkeiten verständlich und ausgewogen erklären. Hilfreich sind zudem Beistand und Unterstützung durch Familie, Freundinnen und Freunde, Beratungsstellen oder der Austausch mit anderen betroffenen Eltern in einer Selbsthilfegruppe.
Viele Eltern beruhigt es zu erfahren, dass sich ein Kind trotz Hörstörung genauso gut entwickeln kann wie hörende Kinder. Doch dazu gilt es, einige Herausforderungen zu meistern: Hat ein Kind Schwierigkeiten, sich zu verständigen, kann das dazu führen, dass es sich in einer Regelschule oder auch bei Hobbies und Sport ausgegrenzt fühlt.
Hörgeräte oder Hörprothesen können helfen. Damit sie eine gute Kommunikation mit anderen ermöglichen, sind allerdings ein geduldiges Training und viel Förderung durch die Eltern nötig. Dies kostet Zeit und Kraft. Viele Eltern fühlen sich ihrem Kind dadurch aber auch besonders verbunden. Es fällt ihnen leicht, Lernerfolge wertzuschätzen oder allgemein gelassen zu sein. Einige finden es schön, dass sie sich aktiv für bessere Bedingungen für das eigene Kind, aber auch für gehörlose Menschen generell engagieren können.