Um die Gesundheit zu verbessern, ist es nicht notwendig, den BMI auf einen bestimmten Wert zu senken. Je nach Ausgangsgewicht empfehlen Ärztinnen und Ärzte eine Gewichtsabnahme von 5 bis 10 % innerhalb von 6 bis 12 Monaten.
Damit die Gewichtsabnahme gelingt, ist es sinnvoll, einen Plan zu entwickeln, der zu den eigenen Zielen und Lebensumständen passt. Manche Menschen möchten Gewicht verlieren, weil sie sich in ihrem Körper nicht wohlfühlen. Anderen geht es vor allem um die körperliche Fitness und Leistungsfähigkeit. Und wieder andere haben gesundheitliche Gründe.
Zum Abnehmen wird in der Regel eine Kombination aus mehr Bewegung und einer Ernährungsumstellung empfohlen. Es gibt verschiedene, zum Teil wissenschaftlich geprüfte und von medizinischen Fachgesellschaften empfohlene Programme zur Gewichtsabnahme, die dabei unterstützen können. Sie müssen allerdings oft selbst bezahlt werden, denn sie gelten nicht als Behandlung, sondern als „Lebensstil-Maßnahme“. Manche Krankenkassen bezuschussen aber die Kosten für eine Teilnahme.
Solche Programme enthalten meist auch verhaltenstherapeutische Elemente. Sie vermitteln zum Beispiel, wie
- eine Ernährungsumstellung so flexibel gestaltet werden kann, dass sie im Alltag durchzuhalten ist,
- sich mehr körperliche Bewegung in den Alltag einbauen lässt und
- man mit Umständen umgeht, die man selbst nicht verändern kann (zum Beispiel bei der Arbeit).
Wenn ein Ernährungs- und Bewegungsprogramm nicht ausreicht, kann eine ergänzende Behandlung mit einem Medikament das Abnehmen unterstützen.
Nach dem Abnehmen auf Dauer nicht wieder zuzunehmen, ist meist schwerer als das Abnehmen selbst. Dies hat mit Stoffwechsel, Hormonhaushalt und zentralem Nervensystem zu tun: Diese sind darauf ausgerichtet, den Körper im Gleichgewicht zu halten – und nicht darauf, abzunehmen. Zudem geht durch einen Gewichtsverlust auch die Muskelmasse zurück. Dadurch braucht der Körper weniger Energie, also weniger Kalorien. Das bedeutet: Je mehr man abnimmt, desto schwieriger wird es, das erreichte Gewicht zu halten oder noch mehr Gewicht zu verlieren. Vielen Menschen fällt es außerdem schwer, Gewohnheiten und Verhaltensweisen dauerhaft zu ändern, die sich über viele Jahre entwickelt haben.
Wer sich nach dem Abnehmen weiterhin ausgewogen ernährt und ausreichend bewegt, kann es am ehesten schaffen, sein Gewicht über längere Zeit zu halten oder nur wenig zuzunehmen. Das Wichtigste dabei ist, auf Dauer nicht mehr Kalorien zu sich zu nehmen, als man verbraucht.
Für Menschen mit starker Adipositas (Grad 2 oder 3) kann eine chirurgische Behandlung infrage kommen. Zu den Standardtechniken gehören der Magenbypass und die Magenverkleinerung (Schlauchmagen). Da diese Eingriffe zu verschiedenen Komplikationen und Nebenwirkungen führen können und nach der Operation viele Anpassungen im Leben notwendig sind, ist es wichtig, die Vor- und Nachteile gut abzuwägen.