Was sagt der Body-Mass-Index über die Gesundheit aus?

Der () wird benutzt, um das Körpergewicht eines Menschen einzuordnen. Der errechnet sich aus der Körpergröße im Verhältnis zum Körpergewicht:

Je nach wird das Gewicht in verschiedene Kategorien eingeteilt:

Tabelle: BMI-Kategorien
Medizinischer Gewichtsstatus
unter 18,5 Untergewicht
18,5 bis 24,9 Normalgewicht
25 bis 29,9 Übergewicht
30 bis 34,9 Adipositas Grad 1
35 bis 39,9 Adipositas Grad 2
über 40 Adipositas Grad 3
Grafik: Körperformen bei unterschiedlichem BMI

Welche Aussagekraft hat der BMI?

Der Zusammenhang von und Gesundheit wird von vielen Faktoren beeinflusst. Ein von 25 bis 30 wird zwar medizinisch als Übergewicht definiert. Studien zeigen aber, dass ein in dieser Größenordnung keinen großen Einfluss auf die Lebenserwartung und verschiedene Erkrankungen hat. Eine gesundheitliche Bedeutung bekommt Übergewicht vor allem, wenn gleichzeitig andere Erkrankungen wie Diabetes bestehen.

Unstrittig ist, dass sich eine Adipositas ( über 30) negativ auf die Gesundheit und Lebenserwartung auswirken kann. Dabei gilt: je ausgeprägter die Adipositas, desto größer das Risiko für Folgeerkrankungen. Auch hier kommt es im Einzelfall auf das Gesamtbild an. So gibt es Menschen mit Adipositas, die fit sind und ein gesundes Herz-Kreislauf-System haben. Bei ihnen stellt das Gewicht nicht unbedingt ein gesundheitliches Problem dar. Viele Menschen mit Adipositas verbessern aber ihre Gesundheit, wenn sie es schaffen, etwas Gewicht zu verlieren.

Neben dem Körpergewicht ist insbesondere das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen von vielen verschiedenen Faktoren abhängig. Dazu gehören vor allem: Alter, Geschlecht, Blutdruck, Cholesterinwerte, familiäre Veranlagung, Diabetes und Rauchen. Daher ist es sinnvoll, die gesundheitliche Bedeutung einer Adipositas im Zusammenhang mit anderen Risikofaktoren zu betrachten.

Welche Rolle spielt die Verteilung des Körperfetts?

Aus Studien weiß man, dass im Bauchraum abgelagertes Fett gesundheitlich problematischer ist als Fett an anderen Körperstellen, weil es sich stärker auf den Stoffwechsel auswirkt. Der erlaubt keine Aussage über die Verteilung des Körperfetts. Daher kann es sinnvoll sein, zusätzlich den Bauchumfang zu bestimmen. Ein Bauchumfang von über 102 Zentimetern bei Männern und 88 Zentimetern bei Frauen gilt als gesundheitlich bedenklich. Allerdings berücksichtigen diese Maße nicht den individuellen Körperbau eines Menschen.

Zur Messung des Bauchumfangs hält man ein Maßband in der Mitte zwischen Beckenkamm und Rippenbogen an und legt es einmal waagerecht um die Taille. Am besten wird morgens vor dem Frühstück und nach leichtem Ausatmen gemessen, ohne den Bauch einzuziehen.

Grafik: Messung des Bauchumfangs - wie im Text beschrieben

Manchmal werden noch andere Maße wie das Verhältnis von Bauch- zu Hüftumfang verwendet (englisch: „waist-to-hip-ratio“). Dieses wird ermittelt, indem man den Bauchumfang in Zentimeter durch den Hüftumfang in Zentimeter teilt. Ein Wert ab 0,9 bei Männern oder ein Wert ab 0,85 bei Frauen gilt als ungünstig.

Wie lässt sich der Körperfettanteil bestimmen?

Bei Männern gilt ein Körperfettanteil von 8 bis 25 % als normal, bei Frauen von 20 bis 35 %. Um ihn möglichst genau zu bestimmen, werden in der Forschung aufwendige Methoden eingesetzt. In der Praxis kann eine sogenannte bioelektrische Impedanzanalyse (BIA) helfen, den Körperfettanteil zu schätzen. BIA-Geräte messen den Widerstand im Körper und schätzen dadurch den Wassergehalt des Körpers. Daraus lässt sich wiederum der Fettgehalt grob abschätzen. Es gibt auch handelsübliche Waagen, die eine Schätzung des Körperfettgehalts mittels BIA ermöglichen.

Bei der Interpretation des ist zu beachten, dass er den Körperbau eines Menschen nicht berücksichtigt und bei sehr kleinen und sehr großen Menschen unzuverlässig ist. Außerdem unterscheidet er nicht zwischen Muskel- und Fettmasse: Bei sehr muskulösen Menschen (zum Beispiel Kraftsportlern) überschätzt der den Fettanteil am Körpergewicht. Bei älteren Menschen unterschätzt er ihn eher, da die Muskelmasse im Alter abnimmt.

Außerdem eignen sich die in westlichen Ländern eingesetzten BMI-Kategorien bei Menschen anderer Herkunft weniger gut, da sie eine andere Statur haben. Bei Menschen, die aus Südostasien stammen, unterschätzen sie den Körperfettanteil, bei Menschen afrikanischer Abstammung überschätzen sie den Körperfettanteil.

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Aktualisiert am 24. August 2022

Nächste geplante Aktualisierung: 2025

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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