Magersucht (Anorexie)

Auf einen Blick

  • Magersucht ist eine Essstörung, die vor allem Mädchen und junge Frauen betrifft – aber nicht nur.
  • Typisch für eine Magersucht ist der Wunsch, Gewicht abzunehmen – selbst wenn man schon sehr schlank ist.
  • Meist belastet die Erkrankung auch die Beziehung zu nahestehenden Menschen.
  • Magersucht kann lebensbedrohlich sein.
  • Magersucht muss behandelt werden. Dazu wird vor allem eine Psychotherapie empfohlen.

Einleitung

Foto einer jungen Frau im Fitnessstudio

Den eigenen Körper zu formen und dabei beim Essen und im Fitnessstudio hart gegen sich selbst zu sein – nicht nur in den sozialen Medien findet man dafür Lob und Anerkennung. Denn schlank zu sein, entspricht nicht nur einem gängigen Schönheitsideal, sondern wird auch mit einem gesunden und aktiven Lebensstil in Verbindung gebracht.

Aber was, wenn es gar nicht darum geht, gesünder zu sein? Wenn sich der Drang, möglichst wenig zu essen und weiter an Gewicht zu verlieren, verselbstständigt hat? Wenn schon kleine Portionen einer ausgewogenen Mahlzeit Angst auslösen, davon dick zu werden?

Dann kann eine Magersucht dahinterstecken. Die auch „Anorexie“ oder „Anorexia nervosa“ genannte Erkrankung zählt wie die Bulimie und die Binge-Eating-Störung zu den Essstörungen. Damit sind psychische Erkrankungen gemeint, die sich in einem gesundheitsschädlichen Essverhalten niederschlagen.

Symptome

Bei einer Magersucht gibt es vor allem in folgenden Bereichen Auffälligkeiten:

  • Gedanken und Gefühle: Immer öfter und intensiver kreisen die Gedanken um das Thema Essen, um den Kaloriengehalt einzelner Lebensmittel oder darum, ob man zu viel gegessen hat. Auch das Gewicht und die eigene Figur werden ständig bewertet. Dabei nehmen die Erkrankten ihren Körper oft ganz anders wahr als ihr Umfeld: Selbst sehr schlanke Menschen sehen sich als dicke Person – oder glauben, sie hätten „Problemzonen“. Sich dem eigenen Hungergefühl zu widersetzen, den Körper zu kontrollieren und durch Fasten und Sport immer stärker zu verändern, erleben viele Betroffene als positiv. Wenn etwa ein Familienessen diese Kontrolle bedroht, können große Angst, Wut und Aggression auftreten.
  • Verhalten: Das Essverhalten ist vor allem von Verzicht geprägt. Zunächst werden sehr kalorienreiche Speisen weggelassen – wie Fast Food oder Süßes. Dann werden auch andere Nahrungsmittel nur noch in kleineren Mengen gegessen. Und schließlich kommen immer mehr und längere Phasen dazu, in denen strikt gefastet wird. Vor allem bei gemeinsamen Mahlzeiten essen Betroffene sehr langsam und wägen jeden Bissen ab. Manche haben aber zwischendurch Essanfälle, bei denen sie ungehemmt sehr viel essen – vor allem Lebensmittel, die sonst vermieden werden. Andere erleben aber auch kleine Mahlzeiten als Essanfälle. Ähnlich wie bei einer Bulimie kann es nach so einem Anfall zu sogenanntem (purge, engl. = säubern) kommen: Die Betroffenen versuchen, das Gegessene wieder zu erbrechen oder die Kalorien mit noch strengerem Fasten oder viel Sport zu verlieren. Manche besorgen sich Abführmittel, damit mehr Nährstoffe ausgeschieden werden. Andere schwemmen Wasser mittels harntreibender Medikamente aus dem Körper, um nicht zuzunehmen. Viele Betroffene wiegen sich sehr oft.
  • Rückzug und Verheimlichen: Manche Betroffene nehmen nur widerwillig an gemeinsamen Mahlzeiten teil – oder erfinden Ausreden, etwa dass sie schon bei Freunden gegessen hätten. Oder sie spucken das Essen heimlich aus oder werfen es weg. Um Diskussionen zum Essverhalten aus dem Weg zu gehen, vermeiden viele Betroffene zunehmend den Kontakt und Gespräche mit anderen und ziehen sich von Familie, Freundinnen und Freunden zurück. Auch und zum Beispiel das häufige Wiegen werden verheimlicht. Manche steigern auch mehr oder weniger heimlich ihr Sportpensum.
  • Gewicht: Typischerweise haben Menschen mit einer Magersucht Untergewicht – aber das muss vor allem zu Beginn der Erkrankung nicht so sein. Auch wer „noch“ etwas übergewichtig ist oder ein unauffälliges Gewicht hat, kann bereits das für eine Magersucht typische Essverhalten haben.

Im weiteren Verlauf und durch Begleiterkrankungen können zusätzliche Symptome auftreten: Der Hormonhaushalt gerät durcheinander und bei Mädchen und Frauen bleibt die Periode aus. Vor allem am Rücken und im Gesicht kann eine flaumartige Behaarung auftreten (Lanugo). Ängste und Niedergeschlagenheit können hinzukommen oder sich verstärken. Durch das kann es je nach angewandter Methode zu Übelkeit, Sodbrennen oder Zahnschmerzen kommen.

Ursachen und Risikofaktoren

Damit eine Magersucht entsteht, müssen in der Regel mehrere Ursachen und Auslöser zusammenkommen – ähnlich den Teilen eines Puzzles. Wahrscheinlich ist das Risiko zu erkranken unter anderem erblich beeinflusst.

Wer an einer Magersucht erkrankt ist, war häufig schon vorher unzufrieden mit der eigenen Figur und dem Gewicht und fühlte sich deshalb schlecht oder weniger wert.

Ein typischer Auslöser ist der Beginn der Pubertät. Sie bringt Veränderungen des Körpers, emotionale Unausgeglichenheit und neue Gefühle und Sorgen. Wenn auf die Figur bezogenes Mobbing – etwa in der Schule – hinzukommt, kann das ein zusätzlicher auslösender Faktor sein.

Häufigkeit

Schätzungen zufolge haben in Deutschland etwa 4 von 1000 Mädchen und jungen Frauen Magersucht. Bei Jungen und Männern ist Magersucht deutlich seltener. Vermutlich wird die Zahl männlicher Betroffener aber etwas unterschätzt.

Am häufigsten sind junge Menschen betroffen – also Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Bei vielen beginnt die Erkrankung in der Pubertät oder kurz danach. Eine Magersucht kann aber auch erst im Erwachsenenalter auftreten.

Verlauf

Ohne Behandlung verläuft eine Magersucht häufig chronisch. Das bedeutet, dass sie sich schleichend verschlechtert – auch wenn sich das Essverhalten zumindest phasenweise etwas stabilisieren kann.

Viele Betroffene haben zusätzlich zur Magersucht noch andere Erkrankungen, zum Beispiel eine Depression oder Zwangsstörung. Das kann es erschweren, die Magersucht zu überwinden.

Wahrscheinlich wirkt es sich auch ungünstig aus, wenn man eine Behandlung erst spät beginnt – also bereits sehr wenig wiegt und lange mit der Magersucht zu tun hatte. Wenn sehr viel Sport gemacht wird, gilt das Rückfallrisiko als erhöht.

Folgen

Durch die Unterversorgung mit Kalorien bei gleichzeitig hohem Verbrauch durch Sport nimmt man immer mehr Gewicht ab. Diese Mangelernährung kann das Wachstum und die körperliche Entwicklung verzögern. Auch das Gehirn kann beeinflusst werden, sodass es noch schwerer fällt, sich auf etwas anderes als Essen und Abnehmen zu konzentrieren. So entsteht ein Teufelskreis, der die Magersucht immer stärker werden lässt.

Das Untergewicht, aber auch Purging-Maßnahmen wie der Missbrauch von Abführmitteln oder harntreibenden Medikamenten können das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen, Kreislaufprobleme verursachen, Knochen, Nieren und Leber schädigen und das schwächen.

Außerdem erhöht Magersucht das Risiko für eine Selbsttötung (Suizid). Deshalb und wegen der körperlichen Auszehrung zählt die Magersucht zu den psychischen Erkrankungen, die am häufigsten lebensbedrohlich verlaufen. Die Lebenserwartung ist bei Magersucht niedriger als bei allen anderen psychischen Krankheiten wie zum Beispiel Depressionen oder Schizophrenie.

Häufig sind Kinder und Jugendliche erkrankt. Ihr Essverhalten führt oft zu Streit und Krisen, die die gesamte Familie belasten. Auch bei erwachsenen Betroffenen können die Partnerschaft, die Familie und der Freundeskreis durch die Essstörung schwer belastet sein.

Diagnose

Wer sich fragt, ob zum Beispiel das eigene Kind, eine Freundin oder man selbst eine Magersucht entwickelt, kann sich zunächst über typische Anzeichen einer Essstörung informieren. Das kann bei der Einschätzung helfen. Bei Hinweisen auf eine Magersucht ist es wichtig, sich an eine Ärztin oder einen Arzt, eine Psychotherapeutin oder einen Psychotherapeuten zu wenden – nur sie können eine genaue stellen. Neben ausführlichen Gesprächen sind dazu körperliche Untersuchungen nötig.

Die folgenden Merkmale weisen – vor allem, wenn sie gleichzeitig auftreten – auf eine Magersucht hin:

  • Man nimmt zu wenig Kalorien auf: Es wird also sehr langsam und generell sehr wenig gegessen. Aber auch viel Sport, selbst ausgelöstes Erbrechen und andere Purging-Maßnahmen sollen verhindern, dass der Körper genügend Kalorien erhält.
  • Der Körper wird anders wahrgenommen, als er ist: Selbst eine schlanke oder trainierte Figur wird als zu dick empfunden und ist der Grund für Unzufriedenheit oder ein verringertes Selbstwertgefühl.
  • Das Körpergewicht ist zu niedrig. Bei Erwachsenen lässt sich mittels des Body-Mass-Index abschätzen, ob Untergewicht vorliegt. Der liegt dann unterhalb von 18,5. Für Kinder gelten andere Maße, sogenannte Altersperzentilen. Am besten überprüft eine Kinderärztin oder ein Kinderarzt, ob das Kind untergewichtig ist.

Die Ärztin oder der Arzt prüft auch, ob es andere Gründe als eine Magersucht für das geringe Körpergewicht gibt, etwa eine Nahrungsmittelallergie – denn Untergewicht allein ist noch kein Beweis für eine Magersucht. Auch einige psychische Erkrankungen können den Appetit und das Essverhalten beeinflussen, etwa Depressionen oder Zwangsstörungen. Solche Erkrankungen treten oft zusätzlich zur Magersucht auf.

Oft werden weitere Tests gemacht, etwa Bluttests oder Röntgenaufnahmen, um zu prüfen, ob die Mangelernährung bereits Organe geschädigt hat.

Behandlung

Die Behandlung einer Magersucht hat mehrere Ziele: wieder an Gewicht zunehmen, schädliches Essverhalten ablegen und sich wieder wohl und wertvoll fühlen. Fachleute empfehlen bei einer Magersucht in erster Linie eine Psychotherapie. Wichtig ist dabei, dass die Therapeutin oder der Therapeut Erfahrung in der Behandlung dieser Essstörung hat.

Die Behandlung einer Magersucht kann sich aus folgenden Bausteinen zusammensetzen:

Psychotherapie

Bei Erwachsenen mit Magersucht können eine kognitive Verhaltenstherapie oder andere Formen der Psychotherapie hilfreich sein, etwa ein tiefenpsychologischer Ansatz. Bei Kindern und Jugendlichen wird die Familie in der Regel miteinbezogen.

Gut zu wissen:

Der Text „Psychische Probleme: Wo gibt es Hilfe?“ informiert, wie man bei Essstörungen und anderen psychischen Erkrankungen den Weg in eine passende Behandlung findet.

Medikamente spielen bei Magersucht eher eine geringe Rolle. Wenn zum Beispiel eine Psychotherapie nicht ausreichend hilft, werden zusätzlich manchmal bestimmte oder eingesetzt. Allerdings ist keins der Mittel für die Behandlung einer Magersucht zugelassen.

Maßnahmen zur Gewichtszunahme

Das Gewicht wieder auf ein gesundes Niveau anzuheben, ist ein wichtiger Baustein der Behandlung. Fachleute empfehlen eine Gewichtszunahme von bis zu einem halben Kilogramm pro Woche. Wenn das Gewicht längere Zeit stabil ist, setzt zum Beispiel bei Mädchen und Frauen auch die Periode wieder ein.

Wie sich das Gewicht am besten steigern lässt, ist nicht gut untersucht. Fachleute gehen davon aus, dass es nicht nötig ist, die Kalorienmenge sehr vorsichtig zu erhöhen. Sie empfehlen ein individuell angepasstes Vorgehen. Generell gilt eine ausgewogene Mischkost als sinnvoll, die mit Getränken mit hohem Energiegehalt (Trinknahrung) kombiniert werden kann.

Wenn Betroffene zuvor kaum noch etwas gegessen haben, ist ihr Stoffwechsel auf den Hungerzustand eingestellt. Außerdem ist ihr Körper ausgetrocknet. Zu Beginn der Behandlung kann die höhere Nahrungsaufnahme den Wasser- und Salzhaushalt durcheinanderbringen. Deshalb werden nicht nur das Gewicht, sondern auch Blutwerte kontrolliert. Wenn nötig, können fehlende oder Mineralien wie Phosphat zusätzlich eingenommen werden.

Ambulant oder in der Klinik?

Oft werden verschiedene Behandlungsansätze kombiniert. Sie können jeweils in Anspruch genommen werden. Viele Betroffene gehen aber zumindest zeitweise in eine Klinik. Dort werden meist unterschiedliche Behandlungen am selben Ort angeboten. Vom Umfeld abgeschirmt und aus der Familie für einige Zeit herausgenommen zu sein, hat für manche einen zusätzlichen positiven Effekt. Aus den Erfahrungen ihrer Mitpatientinnen und -patienten können viele Kraft und Zuversicht schöpfen. Außerdem gibt es oft direkt in den Einrichtungen stärkende sportliche und kreative Angebote.

Manchmal ist die Klinik auch der richtige Ort, weil eine erkrankte Person nicht behandelt werden will, obwohl ihr Untergewicht lebensbedrohlich ist oder die Gefahr der Selbsttötung (Suizid) besteht. Selten wird die Person dann unter strengen Auflagen auch gegen ihren Willen behandelt, etwa per Zwangsernährung.

Strukturierte Selbsthilfe

Bei Erwachsenen mit einer Essstörung kommt generell eine strukturierte Selbsthilfe infrage. Damit sind Informationen und Anleitungen gemeint, mit denen man eigenständig verhaltenstherapeutische Übungen machen und sich mit der Erkrankung auseinandersetzen kann. Das ist aber bei Magersucht in der Regel nicht ausreichend. Die Materialien, etwa ein digitales Essenstagebuch, können aber zum Beispiel nach einem Klinikaufenthalt zur Rückfall-Vorbeugung genutzt werden oder Angehörigen helfen, die Erkrankung besser zu verstehen. Das Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit hat Informationen und Links dazu zusammengestellt, wie man sich im Angebot verschiedener Programme und Apps zurechtfinden kann.

Behandlung einer Magersucht: ein vielschichtiger und oft langer Weg

Es erfordert Geduld von allen Beteiligten und kann Jahre dauern, bis die Behandlung insgesamt abgeschlossen ist. Ungefähr ein Drittel der Patientinnen und Patienten hat auch danach noch Probleme, etwa Ängste oder ein geringes Selbstvertrauen wegen der Figur – oder es kommt sogar zu einem in das alte Essverhalten. Den meisten hilft eine Behandlung aber nachhaltig, vor allem, wenn sie frühzeitig begonnen wird.

Nachsorge

Bei einer Magersucht ist es wichtig, nach einer abgeschlossenen weiter aufmerksam zu bleiben. Denn alte Denk- und Verhaltensmuster können sich einschleichen oder sogar wieder Probleme mit dem Essen auftreten. Betroffene und ihre Angehörigen werden während der Behandlung auf einen möglichen vorbereitet. Oft endet die Behandlung auch nicht abrupt, sondern schrittweise: Dann kann man sich zum Beispiel über einen längeren Zeitraum bei der Therapeutin oder dem Therapeuten melden und einfach berichten, was in der Zwischenzeit passiert ist.

Um Rückfällen vorzubeugen oder sie früh zu erkennen, können sich nach einer Behandlung in einer Klinik zunächst ein Aufenthalt in einer und dann einige ambulante Termine anschließen. Manche betroffene Jugendliche oder junge Erwachsene kehren auch nicht direkt in den Alltag zurück, sondern gewöhnen sich erst einmal in betreuten Wohngemeinschaften an ein Leben nach der Magersucht.

Leben und Alltag

Oft sind Sozialtherapeutinnen oder -therapeuten in die Behandlung und Nachsorge einbezogen. Sie helfen dabei, in den Alltag zurückzufinden – zum Beispiel zu organisieren, dass verpasster Unterricht oder versäumte Prüfungen nachgeholt werden können. Oder sie begleiten den Wiedereinstieg ins Berufsleben.

Ein wichtiger Aspekt ist für viele, sich in einer geeigneten Selbsthilfegruppe mit anderen Betroffenen regelmäßig auszutauschen, sich gegenseitig zu stärken und anderen Mut zu machen. Selbsthilfegruppen treffen sich zum Beispiel in geeigneten Räumen von Beratungsstellen. Es gibt auch digitale Gruppenangebote. Dabei ist es wichtig, darauf zu achten, dass die Gruppen, Foren und Communities die Teilnehmenden bei der Genesung von der Magersucht unterstützen – und nicht zum Beispiel Untergewicht verherrlichen und damit die Erkrankung noch fördern. Bei der Nationalen Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe (NAKOS) kann online bundesweit nach einer passenden Selbsthilfeadresse gesucht werden.

Eine Magersucht belastet das Zusammenleben und den Kontakt zu anderen auf vielfältige Weise. Eltern, Geschwister, Partnerinnen und Partner, aber auch Freundinnen und Freunde stehen dem Chaos, das die Magersucht mit sich gebracht hat, oft hilflos gegenüber. Was ist nur los? Wieso ist er oder sie überhaupt krank geworden – bin ich schuld daran? Wer hilft uns jetzt? Solche Fragen sind typisch – und es ist wichtig, dass nahestehende Personen Antworten darauf finden.

Gut zu wissen:

Der Text „Essstörungen: Informationen für Eltern und Angehörige“ beschäftigt sich mit deren Fragen und Sorgen und gibt Hilfen für den Umgang mit einer Essstörung.

Weitere Informationen

Die Hausarztpraxis ist meist die erste Anlaufstelle, wenn man krank ist oder bei einem Gesundheitsproblem ärztlichen Rat braucht. Bei Essstörungen sind zudem Kinderärztinnen und -ärzte, aber auch psychotherapeutische Praxen für Erwachsene oder Kinder und Jugendliche sowie Beratungsstellen geeignete erste Anlaufstellen. Im Verlauf der Behandlung wird man, falls nötig, in Facheinrichtungen überwiesen, zum Beispiel eine Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie oder für Medizin und Psychotherapie.

Mehr Informationen zu Essstörungen sowie ein Beratungsangebot bietet das Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (früher Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, BZgA). Dort findet man auch weiterführende Links für die Suche nach ambulanten und stationären Behandlungseinrichtungen, die auf die Behandlung von Essstörungen spezialisiert sind.

Barakat S, Maguire S, Smith KE et al. Evaluating the role of digital intervention design in treatment outcomes and adherence to eTherapy programs for eating disorders: A systematic review and meta-analysis. Int J Eat Disord 2019; 52(10): 1077-1094.

Dawson L, Mullan B, Touyz S et al. Are recovery stories helpful for women with eating disorders? A pilot study and commentary on future research. J Eat Disord 2018; 6: 21.

Deutsche Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie (DGPM), Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (DGKJP). Diagnostik und Therapie der Essstörungen (S3-Leitlinie, in Überarbeitung). AWMF-Registernr.: 051-026. 2018.

Fisher CA, Skocic S, Rutherford KA et al. Family therapy approaches for anorexia nervosa. Cochrane Database Syst Rev 2019; (5): CD004780.

Fox JR, Whittlesea A. Accommodation of Symptoms in Anorexia Nervosa: A Qualitative Study. Clin Psychol Psychother 2017; 24(2): 488-500.

Froreich FV, Ratcliffe SE, Vartanian LR. Blind versus open weighing from an eating disorder patient perspective. J Eat Disord 2020; 8: 39.

Gan JK, Wu VX, Chow G et al. Effectiveness of non-pharmacological interventions on individuals with anorexia nervosa: A systematic review and meta-analysis. Patient Educ Couns 2022; 105(1): 44-55.

Giombini L, Nesbitt S, Waples L et al. Young people's experience of individual cognitive remediation therapy (CRT) in an inpatient eating disorder service: a qualitative study. Eat Weight Disord 2018; 23(4): 499-505.

Hay PJ, Touyz S, Claudino AM et al. Inpatient versus outpatient care, partial hospitalisation and waiting list for people with eating disorders. Cochrane Database Syst Rev 2019; (1): CD010827.

Hebebrand J, Gradl-Dietsch G, Peters T et al. Diagnostik und Therapie der Anorexia nervosa im Kindes- und Jugendalter. Dtsch Arztebl Int 2024; 121(5): 164-167.

Herpertz-Dahlmann B, Borzikowsky C, Altdorf S et al. 'Therapists in action' - Home treatment in adolescent anorexia nervosa: A stepped care approach to shorten inpatient treatment. Eur Eat Disord Rev 2021; 29(3): 427-442.

Herpertz S, de Zwaan M, Zipfel S. Handbuch Essstörungen und Adipositas. Berlin: Springer; 2022.

Hilbert A, Petroff D, Herpertz S et al. Meta-analysis on the long-term effectiveness of psychological and medical treatments for binge-eating disorder. Int J Eat Disord 2020; 53(9): 1353-1376.

Jungbauer J, Heibach J, Urban K. Experiences, burdens, and support needs in siblings of girls and women with anorexia nervosa: Results from a qualitative interview study. Clin Soc Work J 2015; 44(1): 78-86.

Legenbauer T, Schmieg I, Bühren K. Anorexia nervosa: Leitfaden Kinder- und Jugendpsychotherapie. Bern: Hogrefe; 2024.

Linardon J, Shatte A, Messer M et al. E-mental health interventions for the treatment and prevention of eating disorders: An updated systematic review and meta-analysis. J Consult Clin Psychol 2020; 88(11): 994-1007.

Márquez MC, Sánchez JM, Salazar AM et al. Efficacy and safety of antipsychotics and antidepressants in the treatment of anorexia nervosa: a systematic review. Rev Colomb Psiquiatr (Engl Ed) 2022; 51(3): 227-235.

Möller HJ, Laux G, Kapfhammer HP. Psychiatrie, Psychosomatik, Psychotherapie. Berlin: Springer; 2018.

Monteleone AM, Pellegrino F, Croatto G et al. Treatment of eating disorders: A systematic meta-review of meta-analyses and network meta-analyses. Neurosci Biobehav Rev 2022; 142: 104857.

Mühleck J, Berger U. Adressatengerechte Angebote bei Essstörungen (Abschlussbericht). 2018.

National Institute for Health and Care Excellence (NICE). Eating disorders: recognition and treatment (NICE guidelines; No. NG69). 2020.

Ott EE. Parents caring for a son with anorexia: Stress, coping, and the marital relationship (Dissertation Abstracts International: Section B: The Sciences and Engineering). New York: Fordham University; 2021.

Sibeoni J, Orri M, Colin S et al. The lived experience of anorexia nervosa in adolescence, comparison of the points of view of adolescents, parents, and professionals: A metasynthesis. Int J Nurs Stud 2017; 65: 25-34.

Sibeoni J, Orri M, Valentin M et al. Metasynthesis of the Views about Treatment of Anorexia Nervosa in Adolescents: Perspectives of Adolescents, Parents, and Professionals. PLoS One 2017; 12(1): e0169493.

Smith V, Chouliara Z, Morris PG et al. The experience of specialist inpatient treatment for anorexia nervosa: A qualitative study from adult patients' perspectives. J Health Psychol 2016; 21(1): 16-27.

Solmi M, Monaco F, Højlund M et al. Outcomes in people with eating disorders: a transdiagnostic and disorder-specific systematic review, meta-analysis and multivariable meta-regression analysis. World Psychiatry 2024; 23(1): 124-138.

Solmi M, Radua J, Olivola M et al. Age at onset of mental disorders worldwide: large-scale meta-analysis of 192 epidemiological studies. Mol Psychiatry 2022; 27(1): 281-295.

Solmi M, Wade TD, Byrne S et al. Comparative efficacy and acceptability of psychological interventions for the treatment of adult outpatients with anorexia nervosa: a systematic review and network meta-analysis. Lancet Psychiatry 2021; 8(3): 215-224.

Zhu J, Hay PJ, Yang Y et al. Specific psychological therapies versus other therapies or no treatment for severe and enduring anorexia nervosa. Cochrane Database Syst Rev 2023; (8): CD011570.

Zipfel S. Bundesweite Online-Erhebung adressatengerechter Angebote zur Aufklärung und Information über Behandlungsmöglichkeiten bei Essstörungen (NEEDS – NEeds in Eating DisorderS) des Medizinischen Universitätsklinikums Tübingen. 2019.

IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

Unsere Informationen beruhen auf den Ergebnissen hochwertiger Studien. Sie sind von einem Team aus Medizin, Wissenschaft und Redaktion erstellt und von Expertinnen und Experten außerhalb des IQWiG begutachtet. Wie wir unsere Texte erarbeiten und aktuell halten, beschreiben wir ausführlich in unseren Methoden.

Seite kommentieren

Was möchten Sie uns mitteilen?

Wir freuen uns über jede Rückmeldung entweder über das Formular oder über gi-kontakt@iqwig.de. Ihre Bewertungen und Kommentare werden von uns ausgewertet, aber nicht veröffentlicht. Ihre Angaben werden von uns vertraulich behandelt.

Bitte beachten Sie, dass wir Sie nicht persönlich beraten können. Wir haben Hinweise zu Beratungsangeboten für Sie zusammengestellt.

Über diese Seite

Erstellt am 23. Juli 2025

Nächste geplante Aktualisierung: 2028

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

So halten wir Sie auf dem Laufenden

Abonnieren Sie unseren Newsletter oder Newsfeed. Auf YouTube finden Sie unsere wachsende Videosammlung.