Abschied nehmen
Wenn Sie spüren, dass Ihre Kräfte schwinden und Ihnen womöglich nicht mehr viel Lebenszeit bleibt, kann es hilfreich sein, sich auf den Abschied vorzubereiten und mit nahestehenden Menschen zu klären, was Ihnen wichtig ist. Dies betrifft auch die medizinische Betreuung und Pflege in der letzten Lebensphase.
Wenn der Brustkrebs voranschreitet und voraussehbar wird, dass die verbleibende Lebensspanne vermutlich nur noch kurz ist, reagieren die meisten Frauen mit tiefer Verzweiflung. Es können aber auch Gefühle wie Niedergeschlagenheit, Unsicherheit, Angst oder auch Wut und Aggressionen auftreten und einander abwechseln. Lebenspläne nicht mehr umsetzen zu können, Kinder und Enkelkinder nicht aufwachsen zu sehen oder nicht mit Partner und Freundinnen alt zu werden, ist für viele unbeschreiblich schmerzhaft. Hinzu kann die Befürchtung kommen, in der letzten Lebensphase anderen zur Last zu werden.
Jede Frau erlebt diese Situation anders. Manche haben das Bedürfnis, sich mit dem Abschiednehmen und Sterben auseinanderzusetzen, und wollen darüber reden. Andere versuchen, den Blick auf die Endlichkeit des Lebens zu vermeiden, oder fühlen sich hin- und hergerissen. Hier gibt es kein Richtig oder Falsch. Wichtig ist vielmehr, dass Sie einen Weg finden, der Ihren persönlichen Bedürfnissen und Wünschen entspricht. Die folgenden Hinweise können vielleicht helfen, diesen Weg zu finden und sich die Unterstützung zu holen, die Sie dazu benötigen.
Es kann entlastend sein, sich auf das Lebensende vorzubereiten und mit nahestehenden Menschen zu klären, was Ihnen wichtig ist. Vielleicht braucht es dazu Mut von beiden Seiten. Aber gerade diese Gespräche lassen oft eine besondere Nähe und Verbundenheit entstehen. Für Sie kann sich das Gefühl der Geborgenheit verstärken. Ihre Angehörigen kann der Gedanke trösten, für Sie da und Ihnen nahe zu sein.
Sie können mit Ihren Angehörigen zum Beispiel besprechen, ob eine Betreuung zu Hause infrage kommt und ob sie sich dazu in der Lage fühlen – oder ob eher die Betreuung in einem Hospiz oder in einer Klinik das Richtige für Sie und Ihre Angehörigen ist. An manchen Orten bieten auch Tageskliniken oder Tageshospize Hilfe an. Bei dieser Abwägung können Sie sich auch mit Ihren Ärztinnen und Ärzten beraten. Außerdem kann eine Beratung durch Ehrenamtliche oder Fachkräfte mit Erfahrung in Trauer- und Sterbebegleitung hilfreich sein.