Viele Paare beschreiben es als besonders verunsichernd, dass sie nicht wissen, was als Nächstes auf sie zukommt. Haben neue Beschwerden etwas zu bedeuten oder nicht? Schlägt die Behandlung an? Die Ungewissheit führt bei manchen Frauen dazu, dass sie jede körperliche Veränderung ängstigt und sie das Gefühl haben, dauernd auf das Fortschreiten der Erkrankung zu „warten“.
Eine Möglichkeit, als Erkrankte mit dieser Situation umzugehen, ist es, selbst aktiv zu werden und so viel wie möglich zur Behandlung und zum eigenen Wohlbefinden beizutragen. Vielleicht können Sie Ihre Partnerin dazu ermutigen und sie – wenn sie dies möchte – unterstützen, indem Sie
- gemeinsam den aktuellen Gesundheitszustand und die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten besprechen, um sie besser einschätzen zu können,
- Ihre Partnerin bei Arztbesuchen begleiten und mit darauf achten, dass alle Fragen beantwortet werden – nach dem Prinzip „Vier Ohren hören mehr als zwei“ – und
- gemeinsam darauf achten, möglichst angenehm zu leben, sich ausreichend zu bewegen und zu essen, was Sie mögen.
Auch bei der Entscheidung für oder gegen eine Behandlung kann es hilfreich sein, die Vor- und Nachteile verschiedener Möglichkeiten miteinander zu besprechen. Sie können Ihrer Partnerin Unterstützung bei der Entscheidungsfindung anbieten – aber wie sich Ihre Partnerin entscheidet, liegt bei ihr.
Wenn eine Brustkrebserkrankung fortschreitet, ziehen sich nicht wenige Frauen zeitweise von ihren Freundinnen, Freunden und Bekannten zurück. Gründe dafür können körperliche Einschränkungen, Erschöpfung und Niedergeschlagenheit sein. Manchmal spielen aber auch der Wunsch, die Erkrankung (noch) nicht öffentlich zu machen, oder die Angst vor unangemessenen Reaktionen eine Rolle. Für Ihre Partnerin könnte es dann eine Hilfe sein, wenn Sie den Kontakt zu Freundinnen und Freunden halten. Wenn Sie dies vorab mit Ihrer Partnerin besprechen, können Sie sich vergewissern, dass Sie in ihrem Sinne handeln und sie sich nicht übergangen fühlt.
Es kann sein, dass sich Ihre Partnerin eine Zeitlang auch von Ihnen zurückzieht und Sie das Gefühl haben, nicht mehr an sie heranzukommen. Wenn Sie dies akzeptieren, Geduld haben und ihr das Gefühl vermitteln, jederzeit für sie da zu sein, machen Sie es ihr leichter, wieder Kontakt aufzunehmen.
Auf der anderen Seite werden trotz allem für Sie beide an vielen Tagen der ganz normale Alltag und auch angenehme Dinge und Unternehmungen im Vordergrund stehen. Viele Paare berichten, dass sie sich nicht die ganze Zeit über Sorgen machen wollen und können, sondern einfach die gemeinsame Zeit genießen und miteinander nutzen.