Genitalherpes in der Schwangerschaft
Es kommt nur selten vor, dass Herpes-Viren bei der Geburt auf das Neugeborene übertragen werden. Hatte eine Frau bereits zu Beginn der Schwangerschaft Herpes-Viren im Körper, spricht nichts gegen eine vaginale Geburt – es sei denn, kurz vorher gibt es Anzeichen für einen Genitalherpes-Ausbruch.
Für Säuglinge kann eine Herpes-Infektion lebensbedrohlich sein. Viele Frauen, die immer wieder Genitalherpes-Ausbrüche haben, befürchten daher, dass sie die Herpes-Viren bei der Geburt an das Kind weitergeben könnten. Dies passiert aber nur selten.
Wie man mit Genitalherpes in der Schwangerschaft umgehen kann und ob eine vaginale Geburt möglich ist, hängt davon ab,
- ob es kurz vor der Geburt Anzeichen für einen Genitalherpes-Ausbruch gibt und
- wann sich eine Frau mit dem Virus angesteckt hat.
Ein Säugling kann sich vor allem dann anstecken, wenn die Mutter bei der Geburt einen akuten Genitalherpes-Ausbruch hat. Dann kann das Kind auf seinem Weg durch Muttermund und Vagina (Scheide) mit den Viren in Kontakt kommen.
Auch in den ersten acht Wochen nach der Geburt ist Vorsicht geboten: Menschen mit Herpes sollten das Baby vor allem in dieser Zeit nicht küssen und auf eine gute Händehygiene achten. Wenn das Neugeborene Anzeichen einer Herpes-Infektion entwickelt, wie zum Beispiel Fieber, Teilnahmslosigkeit, Appetitlosigkeit oder Hautausschläge, ist schnell ärztlicher Rat nötig.
Das Ansteckungsrisiko ist deutlich geringer, wenn eine Frau schon vor oder zu Beginn der Schwangerschaft Genitalherpes hatte. Dann hat das Immunsystem der Frau bereits Antikörper gegen das Virus gebildet. Die Antikörper erreichen über die Plazenta auch das Kind und verleihen ihm einen gewissen Schutz.