Bei einer KHK besteht ein erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt – auch dann, wenn sie vorher keine anderen Beschwerden verursacht hat. Wer einen Herzinfarkt hatte, hat ein erhöhtes Risiko für weitere Herzinfarkte.
Zu einem Herzinfarkt kommt es, wenn ein Herzkranzgefäß vollständig oder fast vollständig verstopft. Dann kann ein Teil des Herzmuskels nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Hält der Sauerstoffmangel zu lange an, kann dieser Teil des Herzmuskels absterben und es besteht Lebensgefahr. Bei einem Herzinfarkt ist deshalb schnelles Handeln nötig.
Die Wahrscheinlichkeit, einen Herzinfarkt zu überleben, ist aber gut: In Deutschland überstehen die meisten Menschen einen Herzinfarkt.
Fachleute unterscheiden zwischen zwei Arten von Herzinfarkten:
- ST-Hebungsinfarkte (STEMI)
- Nicht-ST-Hebungsinfarkte (NSTEMI)
Bei einem STEMI ist im Elektrokardiogramm (EKG) ein bestimmter Teil der Herzkurve verändert. Bei einem NSTEMI ist eine solche Veränderung nicht zu sehen.
Die meisten Herzinfarkte werden mit einem Herzkatheter-Eingriff (Angioplastie) behandelt. Manchmal wird das Blutgerinnsel, das die Herzarterie verstopft, zudem mit schnell wirkenden Medikamenten aufgelöst, die über einen Tropf gegeben werden ( Thrombolyse).
Auch danach sind Medikamente nötig. Sie sollen in erster Linie vor einem erneuten Herzinfarkt schützen und das Risiko für andere Komplikationen senken. Denn ein Herzinfarkt kann wiederum selbst Folgeerkrankungen nach sich ziehen: Durch den Infarkt kann eine Narbe im Herzen entstehen, die Herzrhythmusstörungen auslösen und noch Monate oder Jahre später zu einem plötzlichen Herztod führen kann. Das gilt vor allem, wenn der Herzmuskel durch den Infarkt dauerhaft geschwächt wurde.
Betroffenen wird deshalb etwa drei Monate nach dem Infarkt – zusätzlich zur Medikamenteneinnahme – ein Defibrillator empfohlen. Er schützt wirksam vor lebensbedrohlichen Komplikationen. Das Gewebe um die Narbe kann auch verödet werden (Katheterablation), um das Risiko zu senken, dass an dieser Stelle Herzrhythmusstörungen ausgelöst werden.